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Mehr Ober-Olmer geht überhaupt nicht

Ober-Olm – Während seiner 30-jährigen Amtszeit als Ortsbürgermeister hat sich Ober-Olm zu einer attraktiven Wohngemeinde entwickelt, die ihren Bürgern eine hohe Lebensqualität bietet. Ulmenhalle und Rathaus, Kindergärten und Stadtbusanbindung, Fachmärkte oder Neubaugebiete und nicht zuletzt die Partnerschaften sind sichtbare Zeichen für sein erfolgreiches Engagement. Nicht umsonst hatte der Gemeinderat im Frühjahr beschlossen, dem früheren Ortsbürgermeister Heribert Schmitt die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Bislang gab es nur zwei, die diesen Titel tragen durften. Unter den Lebenden ist er der einzige. Bürgermeisterin Doris Leininger-Rill überreichte mit den Beigeordneten dem so Geehrten eine Urkunde und den Ehrenring.

Gekommen waren nicht nur die Vertreter des Gemeinderates und der Ortspolitik, auch viele Wegbegleiter aus anderen Gemeinden hatten den Weg in die Ober-Olmer Ulmenhalle gefunden, die nahezu voll besetzt war. Bestimmt 300 Menschen nahmen teil. Darunter war auch Ehrengast Kurt Beck, der ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, den mit Heribert Schmitt eine lange Freundschaft verbindet. „Mehr Ober-Olmer geht überhaupt nicht“, sagte Beck über Schmitt, „geboren und aufgewachsen im Ort, dort gearbeitet, dort Bürgermeister über 30 Jahre, dazu 40 Jahre Ratsmitgliedschaft und all die anderen Ehrenämter.

Diese außergewöhnlich lange und prägende Zeit erwähnte auch Festredner Hans Zeimentz für den Gemeinderat in seiner Laudatio, in denen sie Weggefährten und Freunde geworden sind. Er erinnert sich, dass nach der Wahl von Heribert Schmitt zum Bürgermeister 1984 Blitz und Donner über Ober-Olm herrschten, „schon immer ein Zeichen dafür, dass sich etwas Bedeutsames ereignet hat“. Schon damals sei der 36-jährige Bankkaufmann tief in Ober-Olm verwurzelt gewesen. Der Großvater war erster Beigeordneter und der Vater im Radfahrer-Verein und im Gemeinderat. Beiden folgte Heribert Schmitt nach. Und zu seiner Persönlichkeit sagte Zeimentz: „Er besuchte die Kranken und Gehandicapten.“ Privat befasst er sich mit der Historie, insbesondere der Nazizeit und dem Judentum, mit dem Ober-Olmer Wald und den Forsthäusern. Und in der Gemeinde sei er ein strenger Kämmerer gewesen. Der Schuldenstand bei seinem Abschied: null Euro.

Heribert Schmitt agierte für seinen Ort auch immer kritisch und mutig. Gegenüber der Stadt Mainz gelang ihm die Errichtung des Aldi- und des Rewe-Marktes am Ortseingang durchzusetzen und den verkehrsmäßigen Anschluss des Layenhofs über die Olmer-Gemarkung zu verhindern. Am Ende kamen Heribert Schmitt doch die Tränen der Rührung, dennoch hielt er seine Dankesrede tapfer durch.