Mombach – Mit Oswald Oelz ist es der Sektion Mainz des Deutschen Alpenvereins gelungen einen der ganz großen alten Bergsteiger nach Mainz zu holen.
Am Samstag, dem 18. November, um 19.30 in der Alten Lockhalle in Mainz wird der 1943 geborene Extrembergsteiger, Expeditionsarzt und Höhenmediziner mit viel Humor, Selbstironie und auch kritischer Distanz über die Schlüsselerlebnisse berichten, die seine persönliche und alpinistische Laufbahn geprägt haben. Er erzählt von spektakulären Unfällen und dramatischen Rettungsaktionen an denen er beteiligt war und natürlich von seinen Gipfelerfolgen, die er dank Begeisterung, Leidensfähigkeit und viel Glück, wie er immer wieder betont, erleben durfte.
Er begleitete 1978 als Expeditionsarzt Reinhold Messner und Peter Habeler bei der ersten Besteigung des Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff und erreichte 1990 als dritter Mensch alle Gipfel der Seven Summits, den jeweils höchsten Gipfel der sieben Kontinente und durchstieg mit der Matterhorn-Nordwand, der Eiger-Nordwand sowie des Walkerpfeilers der Grandes Jorasses die großen Nordwände der Alpen. Sein 1999 erschienenes Buch «Mit Eispickel und Stethoskop» war ein Bestseller.
Offen spricht er aber auch über den Umgang mit der Angst und über den Tod am Berg: Mehr als 30 Freunde hat er beim Bergsteigen verloren. Er selbst war dem Tode oft sehr nahe, nicht nur damals, als er 1983 bei einer Lawinenverschüttung vier Zehen verlor. Er erlitt Lungenödeme, geriet in Eislawinen und stürzte ab. 2008 verletzte ihn ein fallender Felsbrocken schwer am Kopf.
Gefragt warum man diese ganzen Gefahren auf sich nehme? „Wenn man zum Berg geht, ist man überzeugt, dass man es schafft. Ein Pessimist steigt nicht in die Wand.“ Und zur Frage wann denn für einen Bergsteiger jenseits der 70 Schluss sei: „Ich will Klettern bis ich tot bin.“