MAINZ – Am 1. Januar ziehen die Gardisten durch die Mainzer Innenstadt, am Tag darauf lädt die Ranzengarde zum Närrischen Generalappell in Kurfürstliche Schloss ein. Auch in diesem Jahr kamen zahlreiche Narren und Gardisten, um fröhlich schunkelnd die Saalfastnacht einzuläuten. Und dabei verlieh die Ranzengarde wieder ihren Ehrenpreis, den Ranzengardist.
Und der geht diesmal an AKK. Gemeint sind allerdings nicht die drei ehemaligen Mainzer Vororte Amöneburg, Kastel und Kostheim (Akk). Gemeint ist vielmehr die CDU-Ministerpräsidentin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer. Deren Kürzel AKK kam der Ranzengarde sehr gelegen, propagierte die Korporation doch im Vorfeld: AKK kommt nach Mainz. Da hatte so mancher eine närrische Rück-Eingemeindung erwartet.
Die Ministerpräsidentin kam gerne nach Mainz, um den Preis entgegen zu nehmen. Es handelt sich dabei um eine Miniatur des Originalmodells des Ranzengarde-Brunnens, geschaffen von der bekannten Künstlerin Liesel Metten. Zwar kam die Politikerin unmaskiert ins Schloss. Was jedoch hierzulande nicht jeder Fastnachter weiß: Annegret Kramp-Karrenbauer tritt in der saarländischen Fastnacht als Putzfrau vom Landtag auf und nimmt dabei die Politik ihres Bundeslandes aufs Korn.
Generalfeldmarschall Thomas Thelen und Ranzengardist Johannes Gerster, seines Zeichens Ehrengeneralfeldmarschall und ehemaliger rheinland-pfälzischer CDU-Spitzenpolitiker, verwiesen darauf, dass mit der Auszeichnung von Annegret Kramp-Karrenbauer auch die Rolle des Saarlandes als Tor nach Frankreich und als Brücke nach Deutschland herausgestellt wird: „Keine Ministerpräsidentin, kein Ministerpräsident ist in europakritischen Zeiten europäischer als Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer.“
Von Bedeutung für die Auswahl der Geehrten sei aber auch ihre Rolle als Putzfrau Gretel in der Bütt der saarländischen Fastnacht gewesen: „Sie ist der Höhepunkt der dortigen Fernsehsitzung. Mit trockenem Humor und Esprit nimmt sie die eigene Politik und sich selbst auf den Arm und verbreitet dadurch Lebensfreude und Optimismus“, betonte Thelen.
Auch Ranzengarde-Präsident Lothar Both lobte Humor und Verstand der Politikerin. Sie ist übrigens die erste Frau, die nach Markus Schächter, Karl Kardinal Lehmann, Thilo Sarazzin, Lars Reichow, Matthias Breitschaft, Rainer Schmidt, Jürgen Dietz und Johannes Gerster den Ehrenpreis erhielt.
Auch bei der Ranzengarde muss man sich in diesem Jahr sputen, schließlich ist bereits am 12. Februar Rosenmontag. Bis dahin findet am 20. Januar ab 11.11 Uhr das Kirschgartenfest in der Altstadt statt. Die Prunkfremdensitzung ist auf den 27. Januar terminiert, der Altweiberball im Frankfurter Hof auf den 8. Februar. Am 11. Februar steigt die zweite Sitzung der Ranzengarde.
Sämtliche Termine der Ranzengarde sind im Internet unter www.mainzer-ranzengarde.de nachzulesen.