KOSTHEIM – Reichlich spät haben an Fastnachtssamstag die Narren nun auch in den drei AKK-Gemeinden das Kommando übernommen. Beim fröhlichen Sturm auf die Ortsverwaltung am St. Veiter Platz leisteten Politik und Verwaltung allerdings energischen Widerstand. „Trotz bunter Narretei/ die Ortsverwaltung geben wir nicht frei!“, hatten Ortsverwaltungsleiterin Petra Seib, die Kasteler Ortsvorsteherin Christa Gabriel und der Kostheimer Ortsvorsteher Stephan Lauer auf eine bunte Absperrung geschrieben, hinter der sie sich zur Verteidigung der Ortsverwaltung aufstellten. Unterstützung erhielten sie vom Wiesbadener OB Sven Gerich, Stadtrat Rainer Schuster, dem Finther Ortsvorsteher Herbert Schäfer sowie vielen weiteren politischen Kämpfern und Kämpferinnen.
Zum Auftakt spielte die Jugend- und Showband von „Castellum Musik & Show“ schmissige Weisen. Sie wurde von einigen Cheerleadern unterstützt. „Schön, dass ihr schon kapituliert habt“, frotzelte KCV-Präsident Toni Oestereich zu Beginn in Richtung Politiker. „Gefangene machen wir keine“, bekräftigte KCK-Präsident Dirk Loomans. Wortführer der Gegenseite war der als russischer Kosake verkleidete OB Gerich. „Wir haben heute Nacht bis 4.30 Uhr gefeiert und sehen trotzdem besser aus als ihr“, frotzelte er. „Liebe Närrinnen und Narrhallesen, ohne euch wäre es schöner gewesen!“ Dennoch bot er Frieden an, der von den Fastnachtern aber abgelehnt wurde. KCK-Präsident Loomans forderte, die Stadtkasse vollständig zu übergeben. „Wir sollen uns vollständig übergeben?“, fragte Gerich scheinheilig. „Ihr wollt doch nichts gegen unsere Kinderchen machen!“ Tatsächlich hatten die Politiker ziemlich feige zahlreiche kleine Narren nach vorne geschickt, die Konfettikanonen abfeuerten. Zwischendurch waren auch laute Böller zu hören. „Schicken die Feiglinge schon Kinder vor!“, schimpfte Loomans. „Das verstößt gegen die Genfer Konventionen!“ Oestereich ordnete ein meterweises Vorrücken der Narren an. Mit von der Partie waren neben den Vertretern von KCV, KCK und CMS auch die Kasteler Ratschenbande, die Kasteler Jocus-Garde, die Roten Husaren Kostheim und der KMV „Casino zum Frohsinn“ sowie einige Amöneburger Narren der Spielvereinigung. Dirk Loomans ordnete an, dass die Verwaltung und die Politik zu närrischen Frondiensten abgestellt werden. Dazu gehört das ständige Bereitstellen von Kreppeln und Sekt. Schließlich rückten die Narren immer weiter vor und eroberten die Ortsverwaltung sprichwörtlich im Sturm. Im Inneren ging das fröhliche Treiben mit einem Umtrunk weiter. Die Ehrung der AKK-Narren war auf einen Extratermin im Kostheimer Bürgerhaus verschoben worden (wir berichteten).