Start AKK Neubau des Kostheimer Linde-Quartiers verzögert sich

Neubau des Kostheimer Linde-Quartiers verzögert sich

KOSTHEIM – Das größte Kostheimer Neubauprojekt verzögert sich weiter. Am Linde-Areal ruhen weiter die Bagger, ja es gibt noch nicht einmal einen rechtskräftigen Bebauungsplan. Nachdem die scheidende Wiesbadener Baudezernentin Sigrid Möricke (SPD) bereits im Sommer 2016 eine neue Offenlage und Bürgerbeteiligung für das Jahr 2017 angekündigt hatte und sich immer noch nichts tut, reißt dem Kostheimer Ortsbeirat beim Thema Linde nun langsam der Geduldsfragen.

In einem einstimmig verabschiedeten AUF-Antrag fragt das Gremium, wann die erneute Offenlage und Trägerbeteiligung geplant sind. Der Ortsbeirat möchte wissen, wann aktuell mit einem rechtskräftigen Bebauungsplan zu rechnen ist und welche weiteren Pläne noch zu ändern sind, um Baurecht zu schaffen, etwa der Flächennutzungsplan oder der Regionalplan. „Es wird immer wieder befürchtet, dass der Bauherr auf weiter steigende Immobilienpreise spekuliert und an einer schnellen Fertigstellung nicht interessiert ist“, vermutet Marion Mück-Raab (AUF). Kostheim habe in dieser Richtung bereits mit der Zündholzfabrik negative Erfahrungen gemacht. „Der private Bauträger scheint komplett abgetaucht zu sein“, ergänzte Jürgen Kreitmann (SPD). Bei der ebenfalls beteiligten GWW habe er dagegen „wenig Bauchschmerzen“, dass diese so schnell wie möglich anfange zu bauen. Das bestätigte Nadja Vanessa Brandt (FDP), die Gespräche mit der GWW geführt hat. Demnach sei Ende 2018 oder Anfang 2019 mit dem Baubeginn zu rechnen. „Wir haben also ein halbes Jahr Verzug“, sagte Brandt. Der AUF-Antrag wurde ebenso einstimmig verabschiedet wie ein SPD-Ergänzungsantrag, die Hinderungsgründe für den privaten Bauträger zu nennen, um mit dem Bau zu beginnen.

Bereits vor elf Jahren hatte sich die Firma Linde aus Kostheim weitgehend zurückgezogen. Das erste Neubauprojekt „Treibholz“ konnte nicht umgesetzt werden. Nun vorgesehen sind 750 bis 800 Wohnungen in 39 Häusern mit insgesamt 80.000 Quadratmetern Nettowohnfläche (die Lokale Zeitung berichtete). Die weitere Infrastruktur besteht aus zwei Kitas im Westen und Osten sowie einem zentralen Quartiersplatz, der von drei- bis siebengeschossigen Gebäuden, einem Bistro und einer der beiden Kitas eingerahmt wird. Vorgesehen sind 930 Tiefgaragenplätze, 66 freie Stellplätze und 202 öffentliche Parkplätze. Bis das gesamte Areal bebaut ist, vergehen voraussichtlich zehn Jahre.

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - die lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.