INGELHEIM – Am 29. September wurde Dorothea Schäfer (CDU) als neue Landrätin und Nachfolgerin von Claus Schick (SPD) ins Amt eingeführt. Jetzt zog sie eine Bilanz ihrer ersten 100 Amtstage und gab dabei im wesentlichen einen Ausblick auf die kommenden Jahre.
Dabei könnte eine neue Rheinbrücke im Bereich Ingelheim/Bingen zum größten Projekt ihrer noch jungen Amtszeit werden, das allerdings auch die längste Geduld erfordert. „Im Haushalt 2018 sind erst einmal 100000 Euro für eine Machbarkeitsstudie eingestellt“, informierte Landrätin Schäfer. Dass jedoch bald die Baumaschinen anrollen, dürfe auf keinen Fall erwartet werden, dämpfte die Landrätin mögliche Hoffnungen auf einen zügigen Baubeginn. „Bei diesem Projekt bedarf es eines langen Atems.“
Sie stehe dazu in engem Kontakt mit ihrem Amtskollegen aus dem Rheingau-Taunus-Kreis, Frank Kilian, der das Projekt neue Rheinbrücke ebenfalls unterstütze. Dennoch erwartet Landrätin Schäfer einen Baubeginn frühestens für die Mitte der zwanziger Jahre. Eine neue Rheinbrücke bei Nierstein sei zwar ebenfalls wichtig, habe für sie aber keine Priorität.
Ebenfalls 100000 Euro stünden für ein kreisweites Verkehrskonzept im Haushalt. Als Gau-Bischofsheimerin erlebe sie selbst jeden Morgen das tägliche Verkehrschaos. Auch im Bereich Bodenheim bis Oppenheim klemme der Verkehr regelmäßig zweimal am Tag. „Dem müssen wir Herr werden“, kündigte Landrätin Schäfer an. Sie sprach sich beispielsweise für neue Umgehungsstraßen aus, unter anderem für Köngernheim und Selzen.
Ein weiteres wichtiges Anliegen für die Landrätin ist der Wohnungebau. „Die Aufsichtsbehörde hat die Gründung einer kreiseigenen Gesellschaft ja untersagt“, erläuterte Schäfer. Daher sei es es wichtig, dass der Kreis die Kommunen dahingehend unterstützt, dass diese preisgünstige Wohnungen anbieten können.
Auch in eigener Sache hat die Landrätin wichtige Ziele: „Wir wollen die mehr als 60 Mitarbeiter der Außenstelle Nieder-Olm so schnell als möglich wieder nach Ingelheim zurückholen“, kündigte sie an. Derzeit laufe die Suche nach geeigneten Immobilien beziehungsweise eines Geländes, damit sich die Kreisverwaltung innerhalb von Ingelheim vergrößern könne. Die Aufstockung des Gebäudes der Kreisverwaltung biete dabei nur begrenzte Möglichkeiten.
Außerdem sei zu erwarten, dass das Land weitere Aufgaben an den Kreis abtrete. Dies habe zur Folge, weitere Mitarbeiter einzustellen. „Auf jeden Fall muss unsere Bau-Abteilung personell gestärkt werden“, unterstrich die Landrätin. Die aktuelle Besetzung sei den Aufgaben und Anforderungen nicht gerecht.
Im Bereich Schulen verwies Schäfer auf den in diesem Jahr beginnenden Neubau der BBS in Ingelheim sowie die Umgestaltung von Schulhöfen.