Zornheim – In der Gemeinde gibt es ab sofort vier Hinweistafeln, die auf geschichtsträchtige Besonderheiten hinweisen. Nachdem am Gemeindehof schon länger zwei Hinweistafeln über die Bedeutung des Zornheimer Wappens und über die Geschichte des Gemeindehofes informieren, wurden nun an der Bushaltestelle Hahnheimer Straße und am Röhrbrunnen jeweils ein weiteres Schild angebracht. Auf letzterem kann die Bedeutung des Platzes und des Brunnens an dieser Stelle für das Dorf im Laufe der Jahrhunderte bis heute nachgelesen werden.
An der Bruchsteinmauer an der Bushaltestelle wurde nicht nur die Hinweistafel angebracht, sondern auf der Oberseite auch ein großes Schild aus Holz mit der Aufschrift „Station Zornheim“. Zu Recht assoziiert man damit einen Bahnhof, denn tatsächlich verkehrte in Zornheim einmal eine Eisenbahn. Wie Hiltrud Hollich, die gemeinsam mit Elke Tautenhahn, den erklärenden Text auf der Hinweistafel erarbeitet hatte, erklärte, wurde vor dem Ersten Weltkrieg (1908 bis 1913) eine Bahnlinie gebaut von Ebersheim nach Zornheim, die eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Selzstellung spielte. Die Bahn diente vor allem zum Transport von Materialien, nicht als Verkehrsmittel für die Bürger.
Dort, wo sich heute Schule und Sportplatz sich befinden, war der Haltepunkt und Lagerplatz.
Durch Zufall wurde das alte Holzschild im Anwesen von Gerhard Kneib entdeckt.
Elke Tautenhahn dankte Adi Kronauer, der die Replik angefertigt hat, die nun die Mauer schmückt. Das Original befindet sich im Rathaus. Weiterhin dankte sie dem Leiter des Bauhofs Tino Schröder, der eine stabile Metallkonstruktion für die Befestigung der Schilder gebaut hat.
„Ich gehe davon aus, dass es bei der Busverbindung bleibt“, meinte Ortsbürgermeister Dr. Werner Dahmen lächelnd, auch wenn „Station Zornheim“ doch sehr an Bahnverkehr erinnere. Herzlich dankte er den Beteiligten, die die Errichtung der Tafeln ermöglicht hatten.
Es solle nicht bei den vier Tafeln im Dorf bleiben, sagte Elke Tautenhahn. Weitere, darunter eine schon konkreter für die katholische Kirche, seien schon geplant.
„Kommen Sie fünf Minuten früher, als der Bus fährt“, lud Hiltrud Hollich die Bürgerinnen und Bürger ein, die für Zornheim interessanten geschichtlichen Tatsachen auf der Tafel nachzulesen.