… hatte ich schon von meiner Tätigkeit als Weddingplanerin berichtet.
Und so ging die Planung weiter:
Nachdem ich meiner Tochter stolz die Gästeliste mit den erlesenen und illustren Gästen zeigte, meinte sie: „Sehr schön, Mama, aber mein Bräutigam hat auch eine Familie!“
Äähhh…! Wie jetzt: „Mein Bräutigam hat auch eine Familie!“???? Die kennen wir doch gar nicht! Muss man die auch einladen?
Muss man! Also neue Liste: Ohweia! Auch hier gibt es „leibliche“ Tantens, Onkels, Cousins und Cousinen und Stieftantens, -onkels, -cousins und –cousinen!
Das heißt Liste abspecken: wer nicht ganz so „erlesen“ und „illuster“ ist, muss verzichten. Dafür einen Polterabend einplanen, an dem „der Rest“ eingeladen wird. Das war schwierig – aber nur fast, nicht richtig. Ich frage mich, warum man solange vorher anfangen soll mit Planen. Das geht doch ganz zackig! Wenn es die richtigen Leute machen! (Also ich in diesem Fall!).
Nächster Punkt: Lokalitäten aussuchen, anschauen und über Preis-/Leistungsverhältnis verhandeln!
Das ist toll, denn natürlich muss man dabei auch essen, um festzustellen, ob es wirklich so gut schmeckt, wie es angepriesen wird!
Aufgepasst alle künftigen Weddingplanerinnen: hier kommt ein neuer Punkt auf die Tagesordnung, der Monate dauern könnte, bis man ein „erledigt“ dahinter schreiben kann!
Der Punkt: „Abnehmen, was man bei den Probeessen zugenommen hat!!!!“ Wir haben uns durchgefuttert und auch hier ist die Entscheidung gefallen! Das war anstrengend – aber nur fast, nicht richtig!
Nächster Punkt: das Brautkleid! An alle Brautmütter: der schönste Teil der Planung! Ich empfehle, ausreichend Papiertaschentücher mitzunehmen, denn es könnte sein, dass frau sie braucht, wenn die Tochter mit einem Traum in Weiß aus der Kabine schreitet.
Ringsum hörte man nur „Wow“, „Aah“ und „Das isses!“ sobald sie erschien. Kein Kleid dabei, das nicht in Frage gekommen wäre. Aber es ist geschafft: sie hat das für sie schönste Kleid gefunden. Das war stressig – aber nur fast, nicht richtig!
Mittlerweile sind allerdings ein paar „Verzögerungen“ aufgetreten! Die Braut ist sich nun nicht mehr sicher, ob sie wirklich das eigentlich schon ausgesuchte Kleid will, wo es ja noch so viele andere…
Sie ist auch nicht mehr sicher, ob die Tischdeko wirklich creme/rot sein soll oder vielleicht doch eher weiß/gold? Und soll sie wirklich bei Buffet bleiben oder doch vielleicht ein serviertes Menü nehmen?
Hmm, ich beginne, die Hintergründe zu verstehen, warum man empfiehlt, 1 Jahr vorher mit der Planung zu beginnen…
Aber als gute Weddingplanerin habe ich alles im Griff. Doch gestern kam ein Anruf: Die Trauzeugin der Braut ist schwanger – aber nicht fast, sondern richtig!
Und nun? Wer trifft jetzt all die Vorbereitungen, organisiert den Junggesellinnenabschied…?
Die ebenso ungeplant wie überglückliche werdende Mutter hat da schon einen Plan: der Geburtstermin liegt ca. 2 Wochen vor der Hochzeit. Das erwartete Kind wird ein Mädchen (hat die werdende Mutter beschlossen) und kann somit problemlos am Junggeselinnenabschied teilnehmen!
Nach langen Abendkleidern für 14-tägige Babys hält sie schon Ausschau und in die Haare (sofern vorhanden) werden rosa Röschen eingebunden. Inwieweit es Mädchen schon in die Wiege gelegt ist, auf Hochzeiten Blumen zu streuen und somit schon ein 2-wöchiges Mädchen aus dem Babykörbchen heraus in der Lage ist, dies zu tun, muss allerdings noch festgestellt werden!
Die Hochzeit wird sicher ein ganz tolles Ereignis – und zwar nicht nur fast, sondern richtig!
Ihre Angelika