Laubenheim – Der Duft gebrannter Mandeln lockte den Besucher in den Park hinein. Seit dem letzten Jahr hat das Rebblütenfest noch einmal an Format gewonnen. „Es ist anders“, sagte Heidi Noll aus Marienborn am Eröffnungsabend. „Früher waren wir öfter hier, der Bierstand war vorne.“ Aber auch in diesem Jahr geleiteten die Versuchungen der Schausteller mit Zuckerwatte und anderen Leckereien, der Schiffschaukel und dem Kinderkarussell mitten hinein in die Hauptattraktion des Rebblütenfestes, in das Weindorf unter den Schirmen der Mainzer Winzer und den alten hohen Bäumen.
Von „Schirm“herrschaft wie in den Jahren zuvor war am Eröffnungsabend nicht die Rede, bis plötzlich, nach den Ansprachen, es doch ganz schnell dunkel wurde und ein kräftiger Schauer auf die Feiernden herniederging. So ist es Petrus` Brauch, wenn in Laubenheim die Blüte der Reben gefeiert wird. Dafür blieb es weitgehend trocken für den Rest des viertägigen Festes. So kurz vor der Bundestagswahl machte Vorsitzender Nils Böttcher des ausrichtenden Vereinsrings deutlich, man wolle nicht politisch werden. Wahlkampf war eindeutig untersagt. Die Politiker aber seien willkommen, fügte Ortsvorsteher Gerd Strotkötter an. Und davon waren einige gekommen, nicht zuletzt vier von sechs Stadtvorständen, OB Michael Ebling selbst und die Dezernenten Christopher Sitte, Dr. Eckart Lensch und Katrin Eder. Landtagsabgeordneter Johannes Klomann ist sowieso immer dabei. Und zum – fast – musikfreien Fest spielten zur Eröffnung umso lauter die Rhoirevoluzzer auf.
An die 40 Kilo Fleisch zum Grillen hatte Norbert Riffel, Vorsitzender des Reitervereins Mainz-Süd und 2. Vorsitzender des Vereinsrings, für den Abend vorgesehen. Insgesamt gingen wahrscheinlich 200 Kilo weg. „Es war schon mal viel mehr, die Leute essen weniger Fleisch.“
Norbert Riffel muss es wissen, seit 40 Jahren versieht er seinen Dienst beim Rebblütenfest und hatte großen Anteil an der Weiterentwicklung des Festes. „Das ist eine Herzensangelegenheit von mir“, sagte Riffel. „Wir haben den Wein, den Rhein, den Park, das Rebblütenfest ist eine absolute Erfolgsstory.“ Für diesen Abend war der Reiterverein der Gastgeber. So soll es auch in Zukunft sein, dass einer der teilnehmenden Vereine den Wein spendiert. Eine Tafel hatte Riffel dazu fein gedeckt, damit die Ehrengäste dort Platz nähmen.
Auch jeder der anderen Vereine hatte aufgefahren, was das Herz begehrte. Die AWO Grillwürste, die Schwarzen Gesellen Crêpes und Spundekäs, die Ulker Bowle. „Bowle, das ist unser Ding“, verkündeten Beatrix Spitzlei und Cornelia Engel vom Damenkomitee. Und vor allem war überall der Wein aus Laubenheimer Lagen von Mainzer Winzern zu haben.