Mombach – Kaum dass die Kids einen Fuß auf den Kunstrasen stellen, setzen die geläufigen Reflexe ein. Den Ball am Fuß beginnen sie, ihn sich gegenseitig zuzuspielen, mit ihm zu jonglieren. So sieht der pure Spaß aus.
Der Wettbewerb der Jugendzentren von Mainz um den Herbstmeister auf der Bezirkssportanlage in Mombach hat mal wieder die Bedeutung des Events für die Kids und Jugendlichen verdeutlicht. Einen Tag lang kämpften 18 Mannschaften um die begehrte Trophäe. Am Vormittag die Jüngeren, von acht bis 13 Jahren und am Nachmittag die Jugendlichen bis 17 Jahren.
„Linie!“ Und „Spiel ab!“: Mit lauten Kommandos motivieren die Betreuer ihre Spieler zur Aufmerksamkeit. Der Ball, die beiden Tore und das echte Spielfeld entfesseln nach wie vor die Begeisterung in den Köpfen.
Im Mai hat ein neues Team im Haus der Jugend in Mainz die Ausrichtung des Turniers, das zwei Mal im Jahr stattfindet, übernommen, erzählt Benedikt Schneider. Bereits das Turnier zu Ostern hat zahlreiche Teilnehmer angelockt. Zugelassen seien im Übrigen auch Gruppen, die an keines der Jugendzentren angebunden seien, so Peter Jockel vom Haus der Jugend in Mainz. Was schlicht und einfach der offenen Arbeit zu Gute komme, so das Konzept der Veranstalter. „Die Tatsache, dass die Anmeldungen bis zum Vortag eingereicht werden können, verlangt von uns daneben Flexibilität, weil wir nicht wissen, wie viele Teams letztendlich erscheinen.“ Dieses Mal haben insgesamt 160 junge Fußballspieler den Spaß miterlebt. Für einen Obolus von einem Euro pro Person haben die Spieler in den Pausen auch Wasser, Obst und auch ein Würstchen zwischendrin genießen können.
Die Stimmung unter den Mannschaften, die mit ihren Betreuern, sowie einigen Eltern erschienen sind, ist hervorragend. „Wann spielen wir wieder?“, die Frage hört man des Öfteren. Zum Beispiel unter den Jungs aus der Gemeinschaftsunterkunft in der Zwerchallee. Dort ist das Interesse groß: Gleich zwei Teams aus der Einrichtung für Flüchtlinge nehmen teil und zumindest eine von ihnen, die „Zwerchallee Kicker“, schlägt sich nicht schlecht und erkämpft derweil den dritten Platz. Auch das Team aus dem Jugendtreff in der Berliner Siedlung, wo der Fußball seit zehn Jahren eine wichtige Rolle spielt, hat sich tapfer geschlagen.
„Wir haben viel Werbung für das Turnier gemacht“, ergänzt Schneider. Unter anderem die Jugendzentren im Vorfeld angerufen und auf die Herbstmeisterschaft aufmerksam gemacht.
Gewonnen am Vormittag hat die Mannschaft vom Layenhof gefolgt von den Kickern aus dem Jugendzentrum in der Neustadt. Dessen größere Spieler, die „Neustadt Senioren I und II“ haben untereinander die Plätze eins und zwei geteilt und damit die Meisterschaft verteidigt.
Der größte Lohn für die Arbeit der Organisatoren, die ein paar Windböen und speziell am Nachmittag auch Regentropfen überstehen müssen, ist definitiv die Begeisterung der Spieler. Es sieht nahezu so aus, als wären die Mainzer Jugendzentren die wahren Herbstmeister.