Finthen/Rodeneck – Bereits bei der ersten Fahrt einer Delegation aus Mainz-Finthen im Jahre 1976 nach Rodeneck war August Werum schon dabei. Auch bei dem offiziellen Austausch der Urkunden im Jahre 1977 war er anwesend. Somit ist der Finther Partnerschaftsbeauftragte noch einer der wenigen Zeitzeugen, die die Begründung der Partnerschaft aus Finther Sicht erlebt haben. Und natürlich war er mit dabei, als die Partnerschaft in Rodeneck ihr 40-jähriges Bestehen feierte.
Der Lokalen Zeitung erzählte August Werum von der Reise über das Frankfurter Kreuz, durch den Spessart bis nach Würzburg, weiter Richtung Ulm. Weiter ging die Fahrt Richtung Füssen zum Fernpass und über den Brenner und die italienische Grenze nach Südtirol. Unterwegs hatte Werum noch für die „Neuen“ einen Überblick über das Entstehen der Partnerschaft und über die Gemeinde Rodeneck gegeben. Zum Empfang hatten sich die Tourismuspräsidentin Marlene Kranebitter, Bürgermeister Klaus Faller und Ortsvorsteher Herbert Schäfer eingefunden, um einige Begrüßungsworte zu den Teilnehmern zu sprechen. Der zweite Tag war mit Besichtigungen gefüllt, denn es gibt einiges zu entdecken in Rodeneck wie das Schloss und den Almabtrieb am alten Feuerwehrhaus zwischen Gifen und Nauders. Insgesamt hatten vier Bauern ihr teilweise wunderschön geschmücktes Vieh von der Alm gebracht.
Der dritte Tag stand dann ganz im Zeichen der Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen des Tourismusvereins und des 40jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen Rodeneck und Mainz-Finthen. Der Tag begann mit einem Festgottesdienst zum Erntedank, der vom einheimischen Kirchenchor sehr festlich umrahmt wurde. Daran schloss sich eine Prozession durch den Ort an, wo man die Schützenkompanie und die Musikkapelle in ihren wunderschönen Trachten bewundern konnte.
Die Gäste erhielten einen Überblick über das Land Südtirol und seine Einwohner und wie sich die Gemeinde Rodeneck vom „Kuhdorf“ zu einer modernen Gemeinde mit wachsendem Tourismus entwickelte. Werum hofft, dass es immer Menschen geben werde, die die Partnerschaft weiterentwickeln und vor allem, dass sich die Menschen in einem vereinten Europa begegnen mögen.
August Werum WÖRTLICH:
„An unserer ersten Fahrt nach Rodeneck hat der damalige Rektor unserer Schule, Herr Kasper, teilgenommen. Er hatte in Erfahrung gebracht, dass die Kinder in Rodeneck keine deutschsprachigen Kinderbücher bekommen konnten. Daraufhin hat er zu einer Aktion aufgerufen, dass Kinder der Finther Schule, Bücher, die sie nicht mehr benötigten, spenden sollten. Diese Bücher wurden dann von privater Seite mit nach Rodeneck gebracht. Auch ich habe damals drei Kisten solcher Bücher über zwei Grenzen geschmuggelt.“