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Performance „Musik im Bild“

Gonsenheim – Multimedial könnte man die Ausstellung nennen, denn zum Bild gehört der Klang unbedingt konzeptionell dazu. Am Wochenende zeigte Jürgen T. Niessner im Gonsenheimer Rathaus die Ausstellung mit Musikperformance „Musik im Bild.“ Die Fotografien wurden noch lebendiger durch die Musikstücke, die Andreas Kubitzki und Dorothea Hermann, die auch die Ausstellung organisiert hat, zu Gehör brachten. „Fotografie ist eine weitere Leidenschaft von mir“, sagte der Musiker, Pädagoge und Dozent am Konservatorium.

Schwarz-weiß müssen die Fotos bei Niessner sein, aber nicht unbedingt analog. Eines ist dabei, eine Doppelbelichtung, die er erst nachträglich digitalisiert hat. Man sieht Instrumente aus der Nähe, aus der Ferne, im Detail, in Gesellschaft anderer Instrumente und kunstvoll hervorgehoben. Zwei der Stücke, die Hermann auf der Klarinette und Andreas Kubitzki am Schlagwerk spielten, hat Niessner selbst komponiert. Es sind mehr Klänge als Melodien, die bei jedem Ton Aufmerksamkeit erheischen. Ein Projekt unter Musikkollegen ist so entstanden. Die „Improvisation Arsen“ stammt aus der Komponistenfeder von Dorothea Herrmann.

Ungewöhnliche Blickwinkel beherrschen die Fotografien. Da sind Ukulele 1 bis 3, stark vergrößert, wenn man sie mit den Augen zusammensetzt, erhält man ein Ganzes. Bei einem Foto sieht man nur den Rücken, der Hals verschwindet in der Unschärfe, dafür tritt die Maserung deutlich hervor. Die Prozesse der Herstellung haben Niessner interessiert, und dafür hat er auch bei einem Auftrag einer Firma in China die Geigen und Kontrabässe beim Trocken in der Massenanfertigung fotografiert. Körper an Körper ohne Steg oder Saiten beeindrucken den Betrachter. Vor allem, wenn man bedenkt, dass diese Massenware als „Meistergeigen“ beispielsweise in den Handel kamen, wie Niessner wusste.

Andere Instrumente gehören ihm selbst oder Bekannten. Das Spiel mit Schärfe, Unschärfe, Belichtung und Spiegeln lenken den Blick auf das Detail, das der Künstler dem Betrachter zugedacht hat. Und manche stellen auch einfach dar, was sie zeigen und wie der Name verrät: „Klappen und Löcher“ beispielsweise