HECHTSHEIM – Nach elf Jahren verlässt Pfarrer Michael Bartmann Hechtsheim. Der katholische Seelsorger wechselt im Oktober ins hessische Lorsch an der Bergstraße. Der beliebte Pfarrer verabschiedet sich am Sonntag, 17. Juni, ab 10.30 Uhr in seinem letzten Hechtsheimer Gottesdienst von seiner Gemeinde, die ihm sehr ans Herzen gewachsen ist. „Ich gehe mit einem weinenden Auge, denn das war der Ort, wo ich am längsten gelebt habe“, bekennt Michael Bartmann im Gespräch mit der Lokalen Zeitung. „Ich habe hier elf Jahre gewirkt und war an vielen Stellen über die Gemeinde hinaus aktiv.“ Viele Hechtsheimer seien über seinen Abschied sehr traurig, wie sie ihm persönlich mitgeteilt haben. „Aber das ist auch eine Bestätigung meiner Arbeit“, sagt Bartmann.
Zwei Gründe waren für seinen Wechsel entscheidend, erläutert der Seelsorger. „Es ist von Bistumsseite aus so gewollt, dass wir alle zehn bis 15 Jahre wechseln sollen, um neue Impulse zu setzen“, erläutert Bartmann. Zweitens stammt der Pfarrer von der Bergstraße, und zwar aus dem benachbarten Bensheim. „Ich bin dann in der Nähe meines Elternhauses und meiner Eltern, die in einem betagten Alter sind.“ Die Pfarreien seien in der Größe durchaus vergleichbar. Hechtsheim hat derzeit 5900 Gemeindemitglieder, Lorsch 6500. Wer neuer Hechtsheimer Pfarrer wird, ist derzeit noch unklar. Die Stelle als Leiter der Pfarrgruppe Mainz-Hechtsheim und Mainz-Ebersheim wurde gerade erst ausgeschrieben und soll zum 1. Oktober neu besetzt werden. In der Übergangsphase übernimmt der Hechtsheimer Pfarrdekan, Kaplan Cyprian Tiba, die Vertretung in Hechtsheim und Ebersheim.
Pfarrer Michael Bartmann ist Jahrgang 1966. Er studierte Theologie in Mainz und Salzburg und kam 2007 von der katholischen Pfarrgemeinde in Budenheim nach Hechtsheim. Gut in Erinnerung ist Michael Bartmann das folgende Jahr 2008, das doppelte Hechtsheimer Jubiläumsjahr, in dem „1200 Jahre Hechtsheim“ und „250 Jahre Pfarrkirche St. Pankratius“ gefeiert wurden. „Das war ein dichtes Jahr“, so Bartmann. „Ich bin gleich in das Zentrum des Ortes gerückt.“ Ansonsten möchte der Seelsorger kein weiteres Ereignis besonders herausstellen. „Das Alltagsleben macht als Pfarrer das Schöne aus“, betont Bartmann. „Man hat mit allen Gesellschaftsschichten und allen Menschen von 0 bis 100 zu tun.“
Seit 2014 war Bartmann zusätzlich noch für die Ebersheimer Pfarrgemeinde St. Laurentius mit ihren 2800 Gemeindemitgliedern zuständig. Der Pfarrer übergibt an seinen Nachfolger zwei intakte Pfarrgemeinden. In Hechtsheim steht noch der Umbau der Kita St. Pankratius in der Ringstraße an, die entweder grundsaniert oder neugebaut werden muss. In Ebersheim wurde die Kita St. Laurentius nach einem Wasserschaden drei Jahre grunderneuert. In der Kirche müssen in näherer Zukunft die Orgel und die Heizung erneuert werden.
Nun blickt Pfarrer Bartmann gespannt auf seinen Wechsel. „Ich gehe in einen Raum, der mir bekannt ist“, sagt er. „Ich tappe nicht ins Dunkle hinein.“