INGELHEIM – Keine Frage: Die Kaiserpfalz in Nieder-Ingelheim gehört zu den bedeutendsten archäologischen Schätzen hierzulande. Seit mehr als 20 Jahren wird hier nicht nur gegraben und geforscht. Die freigelegten Ergebnisse werden stets einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Vor diesem Hintergrund ist es wohl eine verdiente Ehre, dass die von Karolinger-Kaiser Karl der Große vor mehr als 1200 Jahren gegründete Kaiserpfalz anlässlich des Europäischen Kulturerbejahres „Sharing Heritage“ 2018 vom Bund unterstützt wird. Die Kaiserpfalz ist damit eines von 34 Leitprojekten, die sich auf fünf Leitthemen aufteilen. Diese nehmen Europa aus unterschiedlicher Perspektive in den Blick.

Die Forschungsstelle Kaiserpfalz Ingelheim stellt die Pfalz unter dem Leitthema „Europa: Austausch und Bewegung“ gleich zweimal vor, nämlich mit einem eigenen Projekt sowie mit der Beteiligung an der Ausstellung „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ in Berlin.
Die Präsentation der Kaiserpfalz rückt unter dem Titel „Places of Power – Die Kaiserpfalz Ingelheim in der Welt des Mittelalters“ in den Fokus und wirbt besonders um junge Besucher, die mittels dreier 1:1-Rekonstruktionen von Bauausstattungen der Aula regia (Wandmalerei), des Nordflügels (Säulen) und des halbrunden Eingangsbaues (Marmorfußböden in der Technik des Opus sectile) eine Zeitreise zurück in die glanzvolle Geschichte des Ortes machen können.
Für Oberbürgermeister Ralf Claus und Beigeordnete Irene Hilgert ist die Kaiserpfalz von Ingelheim auch Sinnbild einer einer gemeinsamen europäischen Geschichte, wie beide bei der Vorstellung des Projektes betonten. Holger Grewe, Leiter des Forschungsprojektes Kaiserpfalz, dankte der Stadt, die ihn und sein Team in den vergangenen mehr als 20 Jahren stets unterstützt habe. Er erinnerte daran, dass die Kaiserpfalz schon vor mehr als 1000 Jahren ein Ort der Begegnung, des kulturellen Austauschs, der Reformen und der Gesetze war.
Die Präsentation „Places of Power“ ist noch bis zum 24. November zu sehen. Dazu gibt es ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Am 31. August beginnt um 21 Uhr im Saalgebiet die „Nacht der Kunst“. Am 9. September ist das Saalgebiet wieder Teil des bundesweiten Tag des offenen Denkmals. Und am 3. Oktober ist die Pfalz Austragungsort des „Türöffner-Tags der Sendung mit der Maus“.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.sharingheritage-ingelheim.de und www.museum-ingelheim.de.