Start Mainz-Lerchenberg Planentwurf fertig, aber mit Tücken

Planentwurf fertig, aber mit Tücken

Lerchenberg – Im Rahmen des Programms Soziale Stadt soll nun das in die Jahre gekommene Einkaufszentrum ertüchtigt werden. Bereits Ende 2015, also vor zweieinhalb Jahren, war die Planungswerkstatt mit Beteiligung aller Betroffenen so weit, dass man hätte loslegen können. „Die Stadt hat sehr viel in den Blick genommen, Verkehrsplanung, Fußgängerzone, sogar eine Möglichkeit geprüft, die Regerstraße anzubinden“, erklärt Sissi Westrich die lange Reaktionszeit. „Es wurde am ganz großen Aufschlag gearbeitet.“ Das hatte der Ortsbeirat schon kritisiert und mit Westrich hingewiesen, dass man nicht alles gleichzeitig machen könne. Immerhin aber gibt es nun einen Plan und man wird stückweise vorgehen. Als erstes ist die Fußgängerzone im Blick, dort wo auch der Handel stattfindet.

Dabei ist ein großes Thema die Barrierefreiheit. Die Rampen sind zu steil, hat man festgestellt, was man durch Verlängerung entschärfen könnte. Das werde ganz bestimmt nützen, erklärte Westrich weiter, habe aber den Nachteil, dass der Platz vor dem Eiscafé, wo man schön in der Sonne sitzen kann, verkleinert würde. Dafür bekomme die Eisdiele eine komfortable Fläche seitlich. Die Öffnung der Passage zur Hindemithstraße hin, die dadurch entsteht, berge den Vorteil, dass man von außen in die Passage hineinsehen könne. Darauf habe sich der Ortsbeirat in heißer Diskussion schließlich geeinigt.
Am Nahkauf sollen die Behindertenparkplätze wegfallen, was auch bei Westrich für Unmut sorgt, um den Eingangsbereich einladender zu gestalten, und ein Aufzug könnte den Zugang zur Regerstraße barrierefrei halten. Der Ortsbeirat besteht allerdings auf Prüfung, ob eine weniger störanfällige Alternative möglich sei. Was auf Wunsch des Ortsbeirates nicht in die Planung aufgenommen wurde, ist eine barrierefreie Toilette. Die Rampe am Brunnen fällt außerhalb des jetzigen Geltungsbereichs der Planung. „Diese muss noch einbezogen werden“, befindet Sissi Westrich. Und man wünsche sich genügend Freifläche für die Gastronomie und dass die Abflachung der Rampe in gutes Gleichgewicht mit den Bemühungen um weitere Belebung gebracht würde. Ende des Jahres soll die Planung dann abgeschlossen sein, dann geht es um die Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde. „Meines Erachtens“, sagt Westrich, „ist vor 2020 nicht mit einer Umsetzung zu rechnen, aber wir lassen uns gerne positiv überraschen.“ Ob die veranschlagten 514.000 Euro reichen würden, daran zweifelt sie. „Man sieht es ja an der Mombacher Hauptstraße.“
Letztendlich, so Westrich, bleibe die Frage, „ob es gelingt, mit den rund 20 Eigentümern ein Fassadenkonzept zu entwickeln, das diese dann unter Inanspruchnahme von Zuschüssen der öffentlichen Hand auch umsetzen.“ Man müsse aber auch anfangen, um eine Sogwirkung zu erzielen.