Gonsenheim/Finthen – Gemeinsam geht es besser, das gilt auch im Sport und vor allem, wenn ganz bestimmte Ziele im Fokus stehen. Beim von Baris Kayar im Auftrag des Jugendzentrums Lionhof veranstalteten SIGA Turnier (Sportmaßnahmen zur Integrativ gesellschaftlichen Aktivierung) im Landesförderprogramm ging es für Jugendliche darum, ihre Kräfte unter einem bestimmten Regelwerk miteinander zu messen. Insbesondere die Zielgruppe, die Jugendlichen aus der Jugendhilfeeinrichtung Lionhof und die von den Maltesern betreuten Flüchtlinge, sind oft benachteiligt. Hier galt es auch, Erfolgserlebnisse zu vermitteln. Des unbeständigen Wetters wegen zog das Turnier kurzerhand vom Lionhof in die Gonsenheimer Weserhalle.
Wählen konnten die rund 50 Teilnehmer zwischen Kickboxen und Fußball. Unter dem Motto: Jeder, der den Mut aufgebracht hat teilzunehmen, hat eine Medaille verdient, konnten alle zufrieden nach Hause gehen. Die Sieger der Plätze 1.-3. erhielten sogar einen Pokal. Die Teilnehmer waren Jugendliche zwischen 13 bis 19 Jahren aus dem Umkreis von Mainz, die meisten hiervon Betreute des Jugendhilfezentrums und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge der Malteser Werke. Die Stimmung war top und die Jugendlichen hatten Spaß. Im Jugendzentrum Lionhof ist Baris Kayar Übungsleiter und Trainer und übernimmt ehrenamtlich die Projektleitung und die Position des Integrationsbeauftragten im Förderprogramm „Integration durch Sport“ im Integrationsministerium. Unterstützung erhielt Kayar durch das Jugendhilfezentrum Lionhof, Behrouz Asadi von den Malteser Werken, dem Landessportbund, Mainz 05 und die Stadt Mainz.
Aus eigener Erfahrung berichtet Kayar, der zweifache Grandchampion im Kickboxen auf Landesebene: „Mir haben die Aspekte aus meiner aktiven Leistungssportphase geholfen, Dinge wie Disziplin und Zielstrebigkeit auch in andere Lebensbereiche mitzunehmen. Und mich motiviert es, Jugendlichen ein Vorbild sein zu können und ihnen etwas im Leben mitzugeben.“ Gerade in diesem Alter stehe man vor vielen Entscheidungen, die das ganze Leben prägen.
Das passt auch gut zum im letzten Jahr von den Maltesern und Flüchtlingskoordinator Behrouz Asadi 2016 gestarteten Spitzensportprojekt ein, um Flüchtlingen eine Einstiegshilfe in das alltägliche Leben in Deutschland zu geben. Asadi betont: „Sport bindet und Integration durch Sport ist ein wichtiger Aspekt für Flüchtlinge. Wir bieten die Möglichkeit, dass die Flüchtlinge, vor allen die Jugendlichen, im gesellschaftlichen Prozess mitwirken und ihre Talente zeigen können. Asadi sagte: „Wir sind Baris Kayar sehr dankbar, der durch sein Wissen und Engagement, neuen Menschen in der Gesellschaft Tore geöffnet hat. Er zeigt ein großes Herz und vermittelt dabei ein Stück Identität und Verantwortung.“