Segen von oben für Pferde und Haustiere beim Reit- und Fahrverein Finthen

Finthen – Die Szenerie bei der Pferde- und Tiersegnung in Finthen hatte etwas von der biblischen Verheißung einer neuen Weltordnung. Am Ende der Zeiten sollen Mensch und Tier – wie schon mal im Paradies – in Frieden miteinander leben.

Zum 15. Mal in Folge kamen auf dem Finther Reitplatz die Menschen zusammen, die die Achtung vor dem Tier zu einem wichtigen Aspekt im Leben gemacht haben.

„Das Segnen leitet sich vom lateinischen Wort benedicere ab. Das heißt, übersetzt: „Gutes zusagen‘“, erläuterte der katholische Pfarrer der Kirchengemeinde aus Finthen, Thorsten Geiß. Vor der Zeremonie, zu der der Reit- und Fahrverein aus Finthen eingeladen hatte, durchschritten die Reiter und Pferde im Korso den Weg von der katholischen Kirche St. Martin zum Reitplatz. Vorbei an Passanten und staunenden Kindern.

„Wenn Gott oder wir jemanden segnen, dann sagen wir ihm Gutes zu“, fuhr Geiß fort. Zum ersten Mal seit seinem Dienstantritt in der Pfarrei segne er übrigens Pferde, fügte er ein. „Auf dem Hundeplatz war aber ich schon mal in diesem Jahr. Es ist also nicht meine erste Tiersegnung.“ Einige Gesichter erkenne er wieder, freute er sich und versicherte: „Sie können Ihre Hunde und Haustiere natürlich noch einmal segnen lassen. Doppelt hält bekanntlich besser.“

Gehorsam und geduldig harrten die Pferde während des Gottesdienstes aus. Sehr zahlreich und genauso langmütig präsentierten sich die Hunde. Der Schäferhund Verein aus Finthen ließ sich die Benediktion nicht entgehen, um im Anschluss das Publikum mit einer Hundevorführung zu begeistern.

„Alles was er erschaffen hat, bezeichnete Gott als sehr gut“, führte Geiß die Schöpfungsgeschichte an. „Gut ist auch die Ordnung, die er in seine Schöpfung hineingelegt hat.“ In ihr erkenne der Mensch, dass „er eine Verantwortung für alle Lebewesen trägt“. Heute seien Tiere vor allem gute Begleiter und bereicherten das Leben. „So wie Gott durch den Segen ihnen Gutes zuspricht, so sollen auch wir den Tieren wohlwollend begegnen und zugleich Zeichen gegen jeglichen Missbrauch an Haus- und Nutztieren setzen.“. Das symbolhafte Besprengen mit dem Weihwasser untermalte musikalisch die Sängervereinigung Finthen. Der Refrain aus dem Gospel „Oh, happy day“, passte zur friedvollen Grundstimmung am Reitplatz. Merklich glücklich schaute auch der kleine Junge der Segnung zu, der mit seiner Mutter und einer Schildkrötenfamilie im Korb kam. Der Segen von oben galt freilich auch dem jüngsten Familienmitglied, das mit dem winzigen Panzer die Handfläche des Pfarrers kaum ausfüllte.