Laubenheim – Mit einiger Verspätung kamen Ortsvorsteher Gerd Strotkötter und die Gruppe, die er durch den historischen Ortskern geführt hatte, auf dem Longchampplatz am Rathaus an. So interessant war der Rundgang gewesen, dass Baudezernentin Marianne Grosse bei ihrer Begrüßung zum anschließenden SPD-Rathausfest den Gästen empfahl, unbedingt beim nächsten Mal teilzunehmen.
Unter den Pavillons an den bereitgestellten Tischen ließ sich gemütlich sitzen und bei weitem nicht nur SPD-Mitglieder fanden den Weg auf das Plätzchen mit dem französischen Namen, das je nach Gelegenheit ein ganz eigens Flair entwickelt. Hier ging´s leicht regnerisch à la française in den Nachmittag mit „Les amusettes“. Titel wie „Aux champs elysées“ von Joe Dassin, „le Clochard“ und vorwiegend Musettes-Klänge beherrschten die Gehörgänge. „Wir machen roundabout französische Musik“, gab der Bassist multilingual bekannt und die Gäste kuschelten sich enger aneinander, als es ein wenig Regen dazu gab.
Dass SPD-Vorsitzender Ralf Geißner die Gelegenheit nutzte, für seine Partei und den anwesenden Bundestagskandidaten Dr. Carsten Kühl zu werben, versteht sich so kurz vor der Bundestagswahl. Marianne Grosse griff aber auch noch einmal Thema Grundschule und den Konflikt mit den Neubaugegnern auf, die, jetzt den Klageweg zu beschreiten, angekündigt hatten. Grosse: „Diese Entscheidung, den Schulstandort Laubenheim zukunftsfähig zu machen, haben wir schon vor Jahren beschlossen und alle Gremien tragen diese Entscheidung mit.“ Auch ein unabhängiges Gutachten habe ergeben, dass ein Neubau wirtschaftlicher sei als eine Sanierung. „Jetzt müssen wir sehen, wie wir mit den Widerspruchsführern umgehen.“ Denn eines wolle man nicht: dass nämlich die Maßnahme über Jahre hinweg hinausgezögert werde.
Der Plakatwahlkampf hatte beim Fest gerade begonnen und Carsten Kühl sagte launig, er erschrecke jedes Mal, sich selbst zu begegnen. Ernst gemeint war die Zusage an die Fluglärmgegner in Laubenheim: „Wenn ich in Berlin bin, werde ich mit anderen zusammen versuchen, dieses Thema anzugehen.“ Was keine Kleinigkeit sei, denn andere verstünden die Problematik nicht so wie die Betroffenen. „Wir können nicht einfach im Bund den Hebel umlegen“, räumte er ehrlicherweise ein. Auch einen Wahltipp hatte er für die Bürger bereit: „Gehen Sie wählen.“