Spektakuläre Übung am Tag der Feuerwehr Hechtsheim

Hechtsheim – Sehr viele Zuschauer, Erwachsene und Kinder waren zum Schulhof der IGS gekommen, um die Schauübung der Jugendfeuerwehr mitzuerleben. Spektakulär war das Szenario aufgebaut, das diesem Übungseinsatz zugrunde lag, denn die Feuerwehrjugend am Tag der Feuerwehr durfte mit echtem Wasser löschen, was die Zuschauer mit einem feinen Sprühregen versah, eine Wohltat bei der Hitze. Eine Verpuffung im Chemiesaal hat einen Brand ausgelöst, acht Kinder werden vermisst.

Dass es sich um eine Übung handelte, konnte, wer zu spät kam, kaum noch ausmachen, so schnell liefen die jungen Leute zum Ankuppeln der C-Strahlrohre und zur Rettung der Vermissten über den Pausenhof, als wären wirklich Menschen und Hab und Gut in Gefahr. Jugendfeuerwehrwart Jonas Ringel erklärte den Schaulustigen das Geschehen über Lautsprecher, denn hier war „gaffen“ ausnahmsweise erlaubt und sogar erwünscht. Der Erfolg gab im Anschluss der Jugendwehr Recht, alle acht Kinder wurden nach und nach aus dem völlig verrauchten Gebäude herausgebracht und von den Ersthelfern versorgt.

Doch das war nicht das einzige, was der Samstag den Gästen brachte. Auf dem Programm stand weiter ein Dämmerschoppen mit Cocktailbar. Ohne Regen war das Wochenende ein voller Erfolg für die Organisatoren aus dem Förderverein der Feuerwehr Hechtsheim unter der Leitung von Dominik Bouché und der Aktiven Einsatzabteilung unter der Leitung von Wehrführer Sebastian Nolte. Der Tag der Feuerwehr am Gerätehaus in der Talstraße aber dauert zwei Tage.

Am Sonntag gestaltete die Feuerwehr den Gottesdienst in der katholischen Kirche Sankt Pankratius. Für die musikalische Begleitung sorgte dabei die Feuerwehrkapelle Drais. Im Anschluss fand am Gerätehaus ein Platzkonzert der Feuerwehrkapelle statt und die Gäste durften sich außerdem über den selbstgewickelten Spießbraten freuen, der bereits in den vergangenen Jahren Berühmtheit erlangt hatte. Das Wetter sorgte auch für die rechte Stimmung beim Feuerwehrstammtisch nach Kaffee und Kuchen, wo es den freiwilligen Helfern im letzten Jahr zu nass wurde an dem überlangen Stehtisch, der schon zum vierten Mal aufgebaut wurde, um die Feuerwehrleute ins Gespräch miteinander zu bringen. Hier war fachsimplen angesagt, denn es trafen sich Feuerwehren und Rettungsorganisationen aus Mainz und Umgebung, um sich auszutauschen.

Die Jugendfeuerwehr ist mit über 30 Mitgliedern die größte Gruppe im Stadtgebiet. „Sie ist das Nachwuchsbecken der Aktiven Feuerwehr“, sagte Wehrführer Sebastian Nolte am Rande. Mitmachen kann man im Alter zwischen 10 und 16 Jahren. Die Treffen finden immer mittwochs von 18 bis 20 Uhr am Gerätehaus statt.

Wie immer dabei war auch die Kinderfeuerwehr unter der Leitung von Melanie Bues. Die Kinder zwischen sechs und zehn Jahren stellten die Verletztendarsteller bei der Schauübung und ließen sich von der Jugendfeuerwehr „retten“. Die 22 Mitglieder und sechs Betreuer der Kinderfeuerwehr treffen sich einmal im Monat am Gerätehaus, um sich spielerisch mit den Themen Feuer und Feuerwehr zu befassen.

Die aktive Einsatzmannschaft besteht aktuell aus 43 Einsatzkräften, darunter drei Frauen. Das Einsatzgebiet umfasst neben dem Hechtsheimer Ortskern und dem Gewerbegebiet auch Teile der Mainzer Oberstadt (Berliner Siedlung). Pro Jahr rücken die ehrenamtlichen Kräfte etwa zu 100 zu Einsätzen aus.