Lörzweiler/Ebersheim –Seit jeher wird die Musik von der Liebe inspiriert. Das Jahreskonzert des Musikverein Lyra Mainz-Ebersheim/Lörzweiler stand daher unter dem Motto „Lyra in Love“. Ein Motto, das gleichzeitig Programm war, denn jedes Werk führte den Begriff „Love“ in seiner Titelzeile. Bühnenmusiken und Soundtracks durften im Konzertprogramm der Lyra nicht fehlen. Und natürlich war auch der Pop- und Rockbereich dabei. Allen Stücken war gemeinsam, dass sie von Liebesfreud’ und Liebesleid erzählten.
Lyra setzte diese Emotionen wunderbar instrumental um, etwa mit dem Eröffnungstitel „Fanfare pur précéder La Péri“, von Paul Dukas. Eine gute Vorbereitung und gemeinsame Intensivprobe für das Konzert gab es bereits im Vorfeld. Weiter im Programm konnten in der ausverkauften Halle die Zuhörer die Sinfonische Suite „Scheherazade“ im ersten Konzertteil hören. Das große Orchester stand dabei unter der Leitung des Dirigenten Reinhold Mai, er setzte das musikalische Fundament für die 45 jungen Musiker. Das Klangbild des Ensembles prägten vor allem die Querflöten, Klarinetten und Saxophone mit ihren warmen Tönen. Zur Orchesterbesetzung gehörten aber auch Horn, E-Bass und Schlagzeug. Mit solistischen Einlagen glänzten einzelne Musiker. Die berühmte „Scheherazade-Suite“ des Russen Nikolai Rimski-Korsakow verband eine äußerst farbige Instrumentierung, bei der sämtliche Musiker des Lyraorchesters ihre Instrumente unter dem wunderbaren Dirigat wunderbar in Szene setzen konnten.
Dirigent des Jugendorchesters, Gabor Rabi, schwang nach der Pause seinen Taktstock. Der Lyra Nachwuchs konnte sich hören lassen, bei den beiden Einzelstücken sowie im Zusammenspiel mit dem Großen Orchester, bei den Ausschnitten aus dem Musical „West Side Story“ von Leonard Bernstein. Hier zog das multikulturelle, konfliktreiche New Yorker Straßenleben in die renovierungsbedürftige Hohberghalle ein. Bei dem jazzigen Stück “Samba de Loves You“ von Shin Kazuhara ging es nicht japanisch sondern lateinamerikanisch weiter, bei dem besonders das Schlagwerk samt Percussion-Instrumente gefordert war. Das hohe Tempo und die komplexe Rhythmik ließen beim Orchester große Spielfreude erkennen. Für die genannten Stücke und für viele mehr belohnte das Publikum die Leistungen und vor allem die Spielfreude des Lyra Musikvereins mit anhaltendem Beifall.
Der Konzertabend klang mit drei stolzen Zugaben aus. Dirigent Mai holte beim letzten Marsch den fidelen 88 jährigen Ehrendirigent Vinzenz Christ an das Pult, eine liebenswerte Überraschung. Der erste Vorsitzende Stefan Deiß gratulierte recht herzlich im ersten Konzertteil der Flötistin Monika Lang für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit mit einer goldenen Nadel. Abwechslungsreich moderierte den Abend der Liebe Eva Vollmer.