Spinnenschau im Nieder-Olmer Camarahaus kommt gut an

NIEDER-OLM – Bei einer Schau im Camarahaus wurden über 30 exotische Vogelspinnen, Gottesanbeterinnen, Fauchschaben und Stabschrecken gezeigt. Und nicht nur das: Die Besucher durften nicht nur gucken, sondern auch anfassen. Der Insekten- und Spinnenzüchter Sidney Sperlich, der dieses Hobby schon seit seinem sechsten Lebensjahr ausübt – sein Vater hatte ihm eine Vogelspinne zum Geburtstag geschenkt – will Menschen nicht nur die Gelegenheit geben, große Vogelspinnen, Schrecken und Schaben aus der Nähe zu sehen, er möchte Menschen mit Arachnophobie (Angst vor Spinnen) auch helfen, ihre unbegründete Angst zu überwinden, in dem sie in direkten Kontakt mit den Tieren kommen.

Sperlich öffnet ein Terrarium und setzt sich eine „Grammostola“ Vogelspinne auf die Hand. Ganz zärtlich umfasst er sie. Nur nicht fallenlassen. Dann würde der Körper der Spinne platzen. Schnell scharen sich Kinder um den Spinnenmann. Ein Mädchen streckt Sidney Sperlich mutig ihre beiden Hände entgegen. Langsam wechselt die Vogelspinne von einer Hand zu anderen. „Das kitzelt ein bisschen“, ruft das mutige Mädchen und lacht. Jetzt sind auch Eltern mutig und trauen sich näher an die Vogelspinne heran. Geduldig tippelt die achtbeinige Schönheit über mehrere Hände. „Das fühlt sich ja ganz weich und sanft an“, stellt auch Marianne Göbel fest. Die Nieder-Olmerin war ebenfalls mit ihrer Familie samt Anhang gekommen. „Das hatte ich mir ganz anders vorgestellt“, ist sie angenehm überrascht. Anschließend traut sich ihr schon erwachsener Sohn Sebastian, die Spinne über den Arm krabbeln zu lassen. Schließlich möchte der seiner Freundin, einer studierten Biologin, beweisen, dass auch er keine Angst (mehr) hat.

„Darf man die auch streicheln?“, fragt ein Junge neugierig. Sperlich verneint: „Das mögen sie nicht, dann bombardieren sie.“ Bombardieren heißt: Die Spinne schießt die giftigen Haare von ihrem Hintern ab, und die brennen auf der Haut.

Sperlich erklärt weiter: „Grundsätzlich sind alle Spinnen giftig, aber die meisten eben nur minder giftig. Sie setzen ihr Gift in der Regel nicht gegen Menschen ein. Sie brauchen es, um ihre Beute zu lähmen und zu töten, damit sie sie fressen können. Sitzt eine Vogelspinne auf einer Menschenhand, erfühlt sie den Pulsschlag des Menschen und weiß sofort, dass er nicht ins Beuteschema passt. Hierzulande setzen Spinnen ihr Gift gegen Fliegen und Mücken ein. Die großen Spinnen, die in der Ausstellung zu sehen waren, lassen sich auch schon mal eine kleine Maus schmecken.