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Stadtbürgermeister Held ist zurückgetreten

OPPENHEIM – Die Ära Marcus Held ist Geschichte. Der SPD-Politiker ist von seinem Amt als Stadtbürgermeister und als Mitglied des Verbandsgemeinderats zurückgetreten. Dadurch reagierte Held auf den in der jüngsten Vergangenheit immer stärker gewordenen Druck auf ihn. Held wird Amtsmissbrauch, Vorteilsnahme und Untreue in mehreren Fällen vorgeworfen, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

In den vergangenen Monaten hatte es an jedem Montagabend vor dem Rathaus Demos gegeben, bei denen zahlreiche Bürger den Stadtbürgermeister zum Rücktritt aufgefordert haben. Mit www.der-oppenheim-skandal.de gibt es schon länger eine private Homepage, die die Affäre Held public gemacht und dokumentiert hat. Dieser permanente Druck hatte jetzt Erfolg. Zuletzt hatte der 40-jährige Sozialdemokrat nicht nur den Rückhalt bei seinen Bürgern, sondern auch in der eigenen Partei verloren. Namhafte Parteifreunde der Region hatten ihn zum Rücktritt aufgefordert.
Neben dem Amt des Stadtbürgermeisters gab Held zudem alle seine kommunalen Ämter ab, darunter das des Beauftragten des Oppenheimer Schwimmbads. Wie Held über seinen Anwalt verlauten ließ, dürfe der Rücktritt jedoch nicht als Schuldeingeständnis gewertet werden. Viel mehr wolle er den Weg für einen Neuanfang machen und einer Aufklärung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe nicht im Wege stehen.
Sein Bundestagsmandat hat Marcus Held allerdings behalten, lässt es aus gesundheitlichen Gründen aber weiterhin ruhen. Bereits seit mehreren Wochen ist der Politiker krankgeschrieben.
Seitdem führt Oppenheims Beigeordneter Helmut Krethe die Amtsgeschäfte im Rathaus. Jetzt kommt allerdings auch in diese Angelegenheit Bewegung. Denn innerhalb der kommenden drei Monate muss ein neuer Stadtbürgermeister gewählt werden. Als Wahltermin wird der 3. Juni gehandelt. Dies wäre nach der Gemeindeordnung auch der letzte Termin, denn die Neuwahl muss spätestens drei Monate nach dem Rücktritt des Verwaltungschefs stattfinden. Gespannt sein darf man auf den Kandidaten der SPD.

Marcus Held wurde 1977 in Ludwigshafen geboren. 1994 trat er der SPD bei. 2004 wurde er erstmals zum Oppenheimer Stadtbürgermeister gewählt, bei den Wahlen 2009 und 2014 jeweils bestätigt. 2013 wurde er erstmals in den Bundestag gewählt. Seine Immunität ist wegen der gegen ihn erhobenen Vorwürfe aufgehoben. Als Jurist hat er eine Zulassung als Rechtsanwalt.

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Seit ihrer ersten Ausgabe bin ich in verschiedenen Bereichen engagiert bei Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Heute verantworte ich die Ausgaben "Mainz", „Mainz-Mitte“ und „Mainz-Mombach“. „Die lokale Berichterstattung ist für mich immer wieder etwas Besonderes, da man hier ganz nah an den Menschen ist“, möchte ich, Jahrgang 1964, meine Arbeit beschreiben. „Außerdem ist Mainz eine tolle Stadt mit einem tollen Umfeld.“