Gonsenheim – „Was passiert eigentlich, wenn unsere Retter selbst einen Unfall erleiden oder in Schwierigkeiten kommen?“ Das fragte sich die Freiwillige Feuerwehr Gonsenheim mit ihrem Wehrführer Torsten Hofmann und lieferte die Antwort bei einer etwas anderen Art von Schauübung am Tag der Feuerwehr. Auch die Jugendwehr mit zurzeit nur sieben Jugendlichen zeigte ihr Können bei einem klassischen Löschangriff. Das alles spielte sich auf der Feuerwehrwiese zwischen Kirchstraße und Maler-Becker-Straße ab, wo sehr viele Menschen, zu einem großen Teil mit Kindern zuschauten.
Für die Kinder war noch mehr geboten, auf einer Riesenhüpfburg konnten sie sich austoben oder sich von Feuerwehrleuten das Innere der ausgestellten Fahrzeuge erklären lassen. Bereits am Vorabend startete der „Tag der Feuerwehr“ mit einem Dämmerschoppen. Die Geselligkeit fand ihre Fortsetzung beim sonntäglichen Frühschoppen. Für warmes Essen war an beiden Tagen gesorgt, nicht nur die berühmte Erbsensuppe fand ihre Abnehmer. Doch für diese hatten viele Bürger einen Topf mitgebracht, mit dem sie die Feuerwehr-Spezialität mit nach Hause nehmen konnten, um sich vorerst an Kaffee und Kuchen zu laben. Für Unterhaltung und Kunstgenuss zugleich war wie immer das Blasorchester der Feuerwehr zuständig.
Am Sonntagnachmittag dann startete die Schauübung der Aktiven. Das Szenario dafür und für die Jugendwehrübung hatten Jugendwartin Nicole Vohs und deren Stellvertreter Daniel Brock konzipiert. Regelmäßig wird unter den 26 Aktiven, Frauen und Männer, der Ernstfall geprobt, nun sollte einer von ihnen selbst in einer lebensgefährlichen Situation Hilfe benötigen. Mit schwerem Atemschutzgerät, die Atemluftflaschen auf dem Rücken, rückten die Feuerwehrleute diesmal aus, eine Belastung nicht nur für den Körper. Ein Brand im Inneren eines Gebäudes wurde angenommen, das auf der Wiese durch Holzplanken markiert war. Zur Brandbekämpfung drangen die Feuerwehrleute gebückt in den Gefahrenbereich vor, wo sich eine Kameradin schwer verletzte und hilflos am Boden lag. Hier kam die, neu in Mainz, sogenannte Atemschutznotfalltasche zum Einsatz, die ermöglicht, den Verletzten mit frischer Atemluft zu versorgen. Neben einer frischen Atemluftflasche sind auch ein Rettungstuch und ein Maskenersatz enthalten. Seit letztem Jahr greift in Mainz ein neues Atemschutznotfallkonzept.
Daniel Brock erklärte am Rande: „Unsere Feste stehen auch immer im Zeichen der Jugendarbeit. Wir wollen den Kindern und Jugendlichen das Feuerwehrwesen nahebringen.“ Von den Jugendlichen in der Jugendwehr hätte Wehrleiter Torsten Hofmann gerne mehr, auch von den Aktiven. Zwar ist das Feuerwehrgerätehaus immer noch zu niedrig für die neuen Fahrzeuge und noch ist kein Neubau in Sicht, aber das von der Stadt erst anvisierte gemeinsame Feuerwehrhaus für Gonsenheim und Mombach ist vom Tisch. „Das ist sehr erfreulich“, sagte Hofmann. „Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, was die Stadt stattdessen vorhat.“