Start Politik Ursula Groden-Kranich (CDU) erneut in den Bundestag eingezogen.

Ursula Groden-Kranich (CDU) erneut in den Bundestag eingezogen.

MAINZ – Ursula Groden-Kranich (CDU) hat es geschafft. In ihrer zweiten Wahlperiode wird sie Mainz und die Region im Bundestag vertreten. Was werden die nächsten vier Jahre bringen? Ursula Groden-Kranich sprach mit der Lokalen Zeitung über die politische Auseinandersetzung mit der AfD und die Fortsetzung ihrer Arbeit.

Die Lokale: Wann haben Sie am Wahlsonntag realisiert, dass Sie es geschafft haben?

Groden-Kranich: Ab etwa halb acht Uhr abends ahnte ich es vage, gegen 20 Uhr wusste ich es definitiv.

Die Lokale: In welchem Bewusstsein haben Sie am Wahlabend angesehen, dass sich das Wählervotum nach rechts verlagert? In Ihrem Wahlkreis liegt die AfD bei sieben Prozent.

Groden-Kranich: Zunächst einmal werte ich es als positives Zeichen, dass die AfD im Vergleich zum Bundesergebnis in meinem Wahlkreis und generell in Rheinland-Pfalz deutlich schlechter abgeschnitten hat. Hier gab es für die Wählerinnen und Wähler also offensichtlich gute „Alternativen zur Alternative“. Darüber hinaus haben nun alle etablierten Parteien den Auftrag, sich mit der AfD auseinander zu setzen und sie in ihrer Argumentation inhaltlich zu stellen.

Die Lokale: Sie werden sich mit Bestimmtheit Gedanken darüber machen?

Groden-Kranich: Mit dem Einzug der AfD ist es erstmalig einer Partei gelungen, die am rechten Rand des Parteiensystems lokalisiert wird, in den Bundestag einzuziehen. Ob es damit zu einer „Zäsur“ kommt, bleibt abzuwarten. Auf der Länderebene ist der Einzug von nicht etablierten Parteien mehrfach gelungen, doch blieb der langfristige Erfolg und eine dauerhafte Verankerung im Parteiensystem aus. Heute sind die Zukunftsperspektiven der Partei unmöglich zu kalkulieren. Die tiefe innere Spaltung der AfD zeigt sich bereits wenige Tage nach der Wahl. Inhaltlich müssen wir uns sachlich mit der AfD und deren Argumenten auseinandersetzen. Zu den dringlichsten Problemen wie Rente, Bildung und Pflege hat die AfD kein Rezept.

Die Lokale: Was haben Sie in der letzten Wahlperiode für Mainz-Bingen errungen?

Groden-Kranich: Viele Belange aus meinem Wahlkreis konnte ich nach Berlin tragen: sei es in Sachen Verkehrsplanung, Bahn- und Fluglärm, sei es beim Denkmalschutz, zum Beispiel für das Mainzer Schloss.

Die Lokale: Was wollen Sie jetzt für die Region erreichen?

Groden-Kranich: Vor allem will ich meine Arbeit der letzten vier Jahre fortsetzen. Ich habe mir „meine“ Themen und viele wertvolle Kontakte erarbeitet. Das macht es in einer zweiten Wahlperiode sicherlich leichter, unsere Mainzer Anliegen nachhaltig und an den richtigen Stellen in Berlin zu platzieren. Ich werde mich also weiterhin für den Denkmalschutz einsetzen, für die Interessen der vom Flug- oder Bahnlärm Betroffenen, für unsere heimischen Winzer und Obstbauern, für eine familienfreundliche Berufswelt, und für eine funktionierende Infrastruktur in Sachen Autobahn ebenso wie beim Breitbandausbau.