Zornheim – Auf Einladung der Kulturinitiative „Kultur in Zornheim“ – KIZ gastierte die Band „Veras Kabinett“ in „HerrBerts Kulturscheune. In der Scheune mit dem ganz besonderen Flair war kaum ein freier Platz mehr zu finden, denn die „Chefin“ der Band, Vera Mohrs ist in der Gemeinde aufgewachsen. Mittlerweile lebt die 1984 geborene studierte Musikerin in Berlin. Schon seit zehn Jahren existiert die Gruppe „Veras Kabinett“, zu der neben der Sängerin und Pianistin Vera Mohrs, die beiden Profimusiker, der Bassist Dominik Lamby und Kostia Rapoport, der den Synthesizer spielte, gehören. Unter dem Thema „Chansons gegen den Strich“ stellte die Gruppe Lieder aus ihrer eben erst erschienenen CD „Schaum“ vor.
Ungewöhnliche, zumindest an diesem Abend ausschließlich deutsche Texte, eigenwillige Musik, die besondere Stimme der Künstlerin und die manchmal experimentell, aber dennoch ausgefeilten Arrangements der Stücke machten große Lust zuzuhören.
Ob es Poetisches war wie das Lied „Viola“, bei dem es um die Sorge einer alten Dame um ein Veilchen geht, oder „Zeitgeist“, ein kritisches Lied über das Mitläufertum, oder „Schaum“, das Titellied der CD, alle Lieder sind sprachlich und musikalisch ausgefeilt. Musik und Text bilden eine Einheit.
Vera Mohrs, die die Musik und die Texte selbst schreibt, beschäftigt sich mit gesellschaftskritischen Themen, aber auch mit dem Leben in all seinen Facetten.
Hiltrud Hollich von KIZ hatte bei ihrer Begrüßung von einem besonderen Ohrenschmaus, der die Zuhörer erwarten würde, gesprochen. Am Ende bestätigte der riesige Applaus, dass sie Recht gehabt hatte.
Seit 2010 organisiert die Initiative „Kultur in Zornheim“ – KIZ kulturelle Veranstaltungen in der Gemeinde. In der Regel laden die Initiatorinnen, Elke Tautenhahn, Christel Jäger, Hiltrud Hollich und Sylvia Glaser, viermal jährlich ein. Dabei ist es in der Regel üblich, dass zweimal das Programm von den Damen selbst gestaltet wird und zweimal Künstler von außen eingeladen werden.
„Wir haben uns kulturelle Vielfalt auf die Fahne geschrieben“, sagte Sylvia Glaser und erzählte vom Veranstaltungen wie „Alpenglühen im Wingert“, Jazzfrühstück am Backofen auf dem Lindenplatz oder vom besonderen Konzert mit dem Pianisten Wolfgang Nieß „A Tavola con Rossini“ in diesem Frühjahr.
Selbst voller Vorfreude wiesen Hiltrud Hollich und Sylvia Glaser auf die nächste Veranstaltung hin, die am 8. Dezember im Gemeindehof stattfindet. Dabei wird es um die „Kulturgeschichte der Brezel“ gehen. Wer die vier Damen von KIZ kennt, kann sich vorstellen, dass es ein lustiger, aber dennoch bildungsreicher Abend wird.
