Versteigerung: Mit den Hechtsheimern kein Geschäft zu machen

Hechtsheim – Nicht besonders viel los war beim Ausverkauf des Hechtsheimer Bürgerhauses. So wie eine Woche zuvor in Finthen, hieß es auch hier des Abrisses und Neubaus wegen: „Alles muss raus“. Vereinsringvorsitzender Klaus Hafner und Bürgermeister und Finanzdezernent Günter Beck machten die Auktionatoren bei der Versteigerung, die die Mainzer Bürgerhäuser GmbH & Co.KG in den Stadtteilen Finthen, Lerchenberg und Hechtsheim organisiert hatte. Einiges ging beim gleichzeitigen Flohmarkt weg, aber nicht besonders viel und die Versteigerung selbst empfanden die Akteure um Geschäftsführer Günter Beck nicht als lohnend. „Der Bürgermeister ist da, aber der Finanzdezernent muss dauernd weggucken“, flachste Hafner.

„Zehn Teller, drei Euro“, rief Hafner und versuchte es mit Dumping-Preisen. „Die sind noch nie benutzt worden.“ Eine Frau rief zurück: „Wenn ihr wüsstet, wie oft ich die schon getragen habe.“ Winzer Bernhard Stenner probierte den Flaschenkühler aus, meinte erst, er würde gar nicht kalt. Dann sah man ihn schließlich doch die elektrisch getriebene Kühlmaschine auf Rädern davonrollen. Ein antiker Sessel, die Sitzfläche gebrochen, der Stoff verschlissen, stand inmitten anderer „Raritäten“. Der Konferenztisch, der schon in Finthen übrig geblieben war, fand auch hier keinen Abnehmer. Ein Kleiderständer fand einen Liebhaber. „30 Euro, aber ohne den Bürgermeister“, rechnete Hafner. Gute Ideen der Werbung zeichneten auch hier Bürgermeister Beck aus, der den Overheadprojektor als Schattenspiel-Zeichner für Kinder anbot.

An einer anderen Ecke des Saales machte es laut „rums“, eine Tafel war umgefallen, die aber konnte verkauft werden. Einige interessante Sachen waren schon zu haben wie die übergroßen metallenen Buchstaben, die einst die Wörter Bürgerhaus und Hechtsheim gebildet haben, aber was sollte man damit anfangen? Elektrogeräte wie einen Radiator durften die Interessenten den noch vorhandenen Steckdosen ausprobieren, aber keiner hatte so richtig Lust, das merkte man. Weitaus attraktiver schien da später die Eröffnung der Kerb.