TREBUR – Bürgermeister Carsten Sittmann (CDU) tritt bei der am 27. Januar 2019 anstehenden Bürgermeisterwahl nicht an. Sittmann nennt private Gründe für seinen Verzicht: Seine Familie habe in den knapp fünf Jahren seit seinem Amtsantritt im Juni 2013 zu oft auf ihn verzichten müssen.
„Ich habe daher entschieden, mich in Zukunft mehr meiner Familie zu widmen und diese in den Vordergrund zu stellen. Auch möchte ich nach Ende meiner Amtszeit die Möglichkeit nutzen, nach fast 30 Jahren Arbeit in Kommunalverwaltungen neue berufliche Wege in anderen Bereichen einzuschlagen“, so Sittmann.
Seine Erfolge, die er der Erklärung beifügt: für 2018 nach knapp 20 Jahren wieder ein ausgeglichener Haushalt, die bevorstehende Ansiedlung von Aldi, die Ansiedlung eines Wochenmarktes, die Weiterentwicklung des früheren Mitsubishi-Geländes, mehr Transparenz gegenüber den politischen Gremien und schließlich die Verschwisterung mit Jimbolia. Nach Sittmanns Meinung sind diese Erfolge jedoch meist im politischen Krawall der Gremien untergegangen.
Der persönlichen Entscheidung „unseres Bürgermeisters“ sei Respekt zu zollen, teilte dazu CDU- Vorsitzender Constantin Mussel mit. „Wir haben mit ihm in schwierigen Zeiten, auch bei manchen inhaltlichen Differenzen, vertrauensvoll zusammengearbeitet.“ Die CDU werd nun in ihren Gremien das weitere Vorgehen beraten.
Die SPD zollt der Entscheidung ebenfalls Respekt und gibt bei der Gelegenheit schon einmal Informationen zu ihrer Kandidatensuche preis. „Wir haben schon Gespräche mit zwei potenziellen Kandidaten geführt“, teilte Fraktionsvorsitzender Willi Rühl mit. Beide seien nicht aus Trebur, einer habe allerdings bereits abgesagt. Möglich sei auch die Unterstützung eines Kandidaten aus einem anderen Lager.
Die GLT zeigt sich überrascht. „Für den Bürgermeisterwahlkampf bedeutet das, dass nun alles offen ist. Die GLT wird nicht alleine mit einem eigenen Kandidaten ins Rennen gehen, wie es letztes Mal der Fall war“, teilte Fraktionsvorsitzende Sonja Mars mit. Hart ins Gericht geht die FDP mit Sittmann: „Der Verzicht auf eine erneute Kandidatur ist im Sinne der Bürger, da nun die Chance besteht, den drückenden und lähmenden Stillstand in der Gemeindeverwaltung durch einen Neubeginn an der Spitze endlich zu beenden“, so Fraktionsvorsitzender Stephan Dehler, der Sittmann aber auch dankt. „Mit Respekt nehmen wir die Entscheidung von Bürgermeister Sittmann zur Kenntnis“, kommentiert Martin Kämper, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler.