Start Mainz-Marienborn Viel passiert im Stadtteil – der Lärm aber bleibt

Viel passiert im Stadtteil – der Lärm aber bleibt

Marienborn – Manche Wünsche dauern länger, gehen dann in Erfüllung und manche sind von Marienborn aus kaum zu steuern. Mit beidem hat Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler (ÖDP) zu tun. Zurzeit sitzt er in einem Container vor der Ortsverwaltung, denn die wird gerade renoviert und umgebaut. „Seit Jahren fordern wir den barrierefreien Umbau der Ortsverwaltung. Das Problem: Wir sitzen im ersten Stock.“ Ein Außenaufzug musste her, der ehemalige Archivraum wird Zugang, eine barrierefreie Toilette und eine Küche werden eingebaut. „Seit 20 Jahren ist dies die erste Maßnahme bezüglich der Ortsverwaltung und immer noch günstiger als das Rathaus“, so Moseler ironisch. 220.000 Euro nimmt die Stadt über die Gebäudewirtschaft dafür in die Hand.

Zufrieden ist Moseler auch mit der Pflasterung der Wege im unteren Friedhofsbereich, die Kolumbarien werden noch gereinigt und die Treppe in diesem Bereich wird repariert. Dafür hat Moseler die Zusage vom Wirtschaftsbetrieb. Und endlich wird die Madonna am Marienbrunnen saniert. Schon vor Längerem hatte Moseler eine Demo am Brunnen initiiert, wo Politiker, Bürger und Geschichtsinteressierte die Sanierung vehement von der Stadt einforderten. „Nachdem auch noch der Kopf vom Jesuskind abgebrochen ist, wird es tatsächlich gemacht“, sagt Moseler. Und zwar die Madonna als erstes, denn sie das Wichtigste am Marienborner Kleinod. Die Schlaglöcher im Borner Grund auf Höhe der Metzgerei werden gerade zugemacht und geglättet. Auch dass die Denkmalzone im Ort endlich aufgehoben sie, sei ein großer Fortschritt, erklärt Moseler weiter. „Darüber sind wir sehr froh. Eine Bauruine konnte bereits beseitigt werden.“ Man sieht, es geht voran im Stadtteil, aber zwei große Probleme kann der Ortsvorsteher sicher nicht alleine von seinem Container aus lösen.

„Zwei große Themen haben wir, den Lärm und den Brückenbau“, seufzt Moseler. Mit Lärm meint er den Fluglärm, aber auch den von der Autobahn. „Durch die Baustelle ist jetzt eine Geschwindigkeitsreduktion eingetreten, die Anwohner bemerken das positiv“, hat Moseler festgestellt und wünscht sich eine dauerhafte Temporeduktion auf der A63. Zum Ausbau des Mainzer Rings mit der neuen Brücke: „Wir fordern eine Einhausung, der LBM will aber eine neun Meter hohe Lärmschutzwand bauen, das reicht bei weitem nicht.“

Und last but not least: Auf Initiative des Ortsvorstehers und auf Beschluss des Ortsbeirats ist Marienborn jetzt Mitglied bei „Mayors for Peace – Bürgermeister für den Frieden“. „Im Juli haben wir aus Japan die entsprechende Aufnahmeurkunde erhalten“, berichtet Moseler.