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Von Freikaufen kann man nicht sprechen

Laubenheim – Ralf Geißner, einer der Sprecher der Laubenheimer BI gegen Fluglärm (BI Fluglärm), ist seit Jahren ständiger Gast der Ortsbeiratssitzungen. Er begrüßt es, dass endlich amtlicherseits festgestellt wurde, dass Laubenheim besonders stark unter Fluglärm leidet. Zusätzlich weist er aber darauf hin, dass Hessen vielerlei Anstrengungen unternimmt, um noch mehr Fluglärm nach Laubenheim zu verlagern. Durch die Einführung der Südumfliegung vor fast sieben Jahren hat sich der Fluglärm in Laubenheim verdoppelt. Vorher hatten wir nur bei Ostwind Fluglärm durch landende Flugzeuge an 25 bis 30 % der Tage im Jahr. Jetzt haben wir durch die Südumfliegung auch bei Westwind Fluglärm durch die startenden Flugzeuge, also Fluglärm jeden Tag. Und gerade die startenden Maschinen sind besonders laut. Dadurch wird die Laubenheimer Lebensqualität täglich durch Fluglärm und Feinstaub gemindert.

Erst bei der letzten Ortsbeiratssitzung hat der Ortsbeirat gemeinsam mit der BI auf die Gefahr des möglichen Geradeausstarts hingewiesen, bei der die Flugzeuge auf direktem Weg über Laubenheim starten und dadurch besonders niedrig und laut Laubenheim überfliegen. Zusätzlich ist beabsichtigt, dass durch das Flugverfahren „segmented approach“ bei Ostwind der ILS-Leitstrahl geändert wird, sodass landende Flugzeuge nach 22:00 Uhr mittig über Laubenheim fliegen sollen. Dadurch wird die Laubenheimer Nachtruhe bis 24:00 Uhr besonders gestört, weil bei Ostwind alle Flugzeuge über Laubenheim landen werden. Und durch den vorgezogenen Bau des Flugsteigs für Billigflieger wird sich die Anzahl der Landungen von derzeit 35.600 auf über 100.000 in Mainz und Rheinhessen im Jahr 2025 stark erhöhen (Angaben der Gesellschaft für humane Luftfahrt Mainz e. V.). Besonders die Billigfluggesellschaften, wie z.B. Ryanair, landen oftmals mit Verspätung.

Durch die Annahme der fünf mal 45.000 Euro kann man nicht von Freikaufen des Landes Hessen aus der Verantwortung für den Fluglärm sprechen, weil Hessen viel unternimmt, um noch mehr Fluglärm und Feinstaub nach Laubenheim zu verlagern. Angesichts des Ausmaßes der Beeinträchtigungen der Laubenheimer Lebensqualität kann sich das Land Hessen nicht freikaufen! Interessanterweise soll das Geld für die Einrichtung von Ruhezonen am Rheinufer verwendet werden, in einem Bereich, der in besonderem Maße durch Fluglärm und Feinstaub belastet ist. Über den Nordast der Südumfliegung starten die besonders großen und lauten Flugzeuge entlang des Rheins, anfliegende Maschinen landen bei Ostwind hier über dem Rhein. Geißner verspricht, dass sich die Laubenheimer BI auch zukünftig für die Sicherung und Bewahrung der Laubenheimer Lebensqualität einsetzen wird. Dabei werden auch die Radarflugspuren täglich über dem Rhein-Main-Gebiet ausgewertet und bei Verstößen gegen Flugvorschriften die Einleitung von Ordnungswidrigkeitsverfahren beantragt.

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