Start Gesellschaft Von Luther zum Europa der Gegenwart

Von Luther zum Europa der Gegenwart

MAINZ – Die zentrale Reformationsfeier fand in diesem Jahr in Mainz, in der Christuskirche statt. Unter den mehr als 500 Besuchern des festlichen Gottesdienstes waren auch zahlreiche Würdenträger aus Politik und Gesellschaft. Daran teil nahmen zudem der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sowie etliche Menschen muslimischen Glaubens.
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung bekräftigte dabei die Bedeutung des Reformationstags: „Das ist ein wichtiger Tag, weil er an ein wichtiges Ereignis erinnert“, sagte Jung mit Verweis auf die 95 Thesen Luthers, veröffentlicht exakt 501 Jahre zuvor. Was Luther damals auf den Weg gebracht habe, sei eine unmissverständliche Botschaft gewesen, die noch immer gelte. Es sei Christus, der gepredigt werden müsse.
In seiner Predigt stellte der Kirchenpräsident die Freiheit als das zentrale Thema heraus. Dabei appellierte er daran, Respekt vor der Würde des anderen zu zeigen. „Freiheit ist ein großes Wort des Glaubens und Freiheit ist ein großes Wort in der Politik“, sagte Jung. Respekt und Freiheit gelten selbstverständlich auch für Angehörige anderer Glaubensrichtungen, unterstrich der Kirchenpräsident.

Den bei den Reformationsfeiern schon traditionellen Festvortrag zum Reformationstag hielt in der Christuskirche der langjährige Leiter des ARD-Studios in Brüssel, Rolf-Dieter Krause. Er zeigte sich besorgt über den Zustand der EU. Europa präsentiere sich derzeit nicht selten wie ein Fußballspieler, der auf das eigene Tor schießt. „Aber wir brauchen eine starke und eine handlungsfähige EU.“ Diese Stärke hänge allerdings nicht von der Größe, sondern vom Maß der inneren Geschlossenheit ab.
Der Mainzer Bischof Kohlgraf stellte in seinem Grußwort die Ökumene in den Mittelpunkt. Auch dazu sei der Respekt vor einander unabdingbar. So könne eine „Brücke zwischen den Christen“ gebaut werden.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Bachchor und vom Bachorchester Mainz unter

Im Schatten der Luther-Figur spielte das Blechbläserquartett „Canzon Quarta“. Foto: Öffentlichkeitsarbeit Evangelisches Dekanat Mainz

der Leitung von Ralf Otto. Die Orgel in der Christuskirche spielte Hans-Joachim Bartsch. Im kommenden Jahr findet die zentrale Reformationsfeier am 31. Oktober in der Wiesbadener Lutherkirche statt.
Das Evangelische Dekanat Mainz nahm den Reformationstag zum Anlass, erneut mit der überlebensgroßen Figur des Reformators Luther an die Öffentlichkeit zu treten, die bereits beim Rosenmontagszug 2017 für Aufsehen gesorgt hatte. Mit Gesprächen, Musik und Überraschungen lockte ein elfköpfiges Team mit Dekan Andreas Klodt zahlreiche Besucher zu dem Stand vor dem Staatstheater. Dazu spielte das Blechbläserquartett „Canzon Quarta“.

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Seit ihrer ersten Ausgabe bin ich in verschiedenen Bereichen engagiert bei Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Heute verantworte ich die Ausgaben "Mainz", „Mainz-Mitte“ und „Mainz-Mombach“. „Die lokale Berichterstattung ist für mich immer wieder etwas Besonderes, da man hier ganz nah an den Menschen ist“, möchte ich, Jahrgang 1964, meine Arbeit beschreiben. „Außerdem ist Mainz eine tolle Stadt mit einem tollen Umfeld.“