Start Gesellschaft Wanderausstellung „Wegbegleiter im Sterben“ in der Bodenheimer Verbandsgemeinde

Wanderausstellung „Wegbegleiter im Sterben“ in der Bodenheimer Verbandsgemeinde

Bodenheim – Fotos von sterbenskranken Menschen und Menschen, die ihnen beistehen, zeigt eine Wanderausstellung, die zurzeit im Rathaus der Verbandsgemeinde zu sehen ist.  

Entstanden ist die Ausstellung, die den Titel „Wegbegleiter im Sterben“ trägt, vor sieben Jahren auf Anregung von Eberhard Hüser, dem Vorsitzenden der Ökumenischen Hans-Voshage-Hospizstiftung, in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern von Mainzer Kranken- und Altenpflegeschulen sowie Mitarbeitern des Christophorus-Hospizes in Mainz-Drais und der Palliativmedizin an der Universitätsmedizin Mainz. Die Bilder aufgenommen hat der in Bodenheim lebende Fotograf Werner Feldmann. Er hat dafür nach Absprache mit Eberhard Hüser Altenheime, Krankenhäuser, Hospize oder auch Privatwohnungen besucht. 

Die großformatigen knapp 20 Schwarz-Weiß-Fotos, versehen mit aussagekräftigen Titeln,  erzählen von Beziehungen, sei es die des Sohnes zu seiner sterbenden Mutter, oder die des Ehemannes, der einsam auf seinem Ehebett sitzt zu seiner verstorbenen Frau, deren Foto auf dem leeren Nachbarbett steht. Eine andere Aufnahme zeigt einen Mann am Sterbebett seiner todkranken Frau, die Bildzeitung lesend. Dennoch ist kein Desinteresse spürbar, sondern eben ein Stück „Alltag“, den es auch in dieser Phase gibt.  

Werner Feldmann ist es wunderbar gelungen, solche anrührenden Augenblicke festzuhalten, obwohl er erzählt, dass er in den Zimmern ein kleines Studio aufgebaut und die Fotos „gestellt“ habe. Ohne dies seien professionelle Aufnahmen nicht möglich, sagte er. Deutlich spürbar ist in den Aufnahmen, die Nähe, die die Menschen zugelassen haben.  Es war Feldmann wichtig, viel Zeit mit ihnen zu verbringen und dann den richtigen Augenblick festzuhalten. Die Bilder strahlen viel Intimität aus, aber dennoch sind sie in keiner Weise voyeuristisch. Über 1000 Bilder hat er gemacht.  

Eberhard Hüser, der in Anwesenheit von Werner Feldmann, des Beigeordneten der Verbandsgemeinde, Wolfgang Böttger, und interessierter Gäste bei Eröffnung der Ausstellung erklärende Worte dazu fand, berichtete, dass sie im Erbacher Hof in Mainz zum ersten Mal gezeigt wurde. Anschließend war sie ein Vierteljahr lang im Mainzer Dom zu sehen. Danach war sie in vielen Orten in Deutschland zu Gast. 

Die Ausstellung im Rathaus der Verbandsgemeinde ist vom 21. September bis 13. Oktober 2017 während der Sprechzeiten der Verwaltung (mittwochs von 14 bis 19 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8 bis 11.30 Uhr) geöffnet.