Gonsenheim – Wie soll die „Housing Area“ in Gonsenheim künftig aussehen? Für Diskussionen im Ortsbeirat von Gonsenheim sorgte der Antrag der CDU-, FDP- und ÖDP-Fraktionen, das in etwa zwei Jahren freiwerdende Gelände als einen „Generationen Park“ zu gestalten. Vor allem richtete sich der Antrag gegen die – aus der Sicht der Antragsteller – „geistlose Nachverdichtung mit Vernichtung innerstädtischer Grünflächen“. Der Antrag forderte eine „enge Bürgerbeteiligung bei der Gestaltungs- und Nutzungsplanung, ein transparentes und bürgernahes Vorgehen der Verwaltung“ sowie den Erlass einer Erhaltungssatzung.
Wie zuletzt bekannt wurde, hat der Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Michael Ebling (SPD), die Wohnbau GmbH beauftragt, beim Bund eine „Erstzugriffsoption“ für das Areal zu beanspruchen.
Der Ortsbeirat stimmte dem Antrag mehrheitlich zu, gegen die Stimmen der Grünen und aus der SPD. „Mit einer Erhaltungssatzung zu steuern, finde ich momentan nicht nötig. Das wäre der Fall, wenn ein Immobilienhai mitbieten würde“, so Jens Carstensen (SPD). Der Ortsbeirat müsse zwar mitreden können, doch „wir sollen heute noch nicht alles festzurren“, so der SPD-Politiker.
Man sei prinzipiell nicht dagegen, ergänzte Christine Zimmer (SPD, beratende Stimme), aber „das hier vorgeschlagene Instrument ist nicht das richtige. Wir haben Vertrauen in die Wohnbaugesellschaft.“ Das Wohnen werde preiswerter sein, wenn eine kommunale Gesellschaft die Liegenschaft erwerbe. „Eine Konzeption wie die vorgeschlagene dürfte in der Umsetzung schwierig sein“, so Sylvia Köbler-Gross (Grüne). Die Wohnbau sei in der Lage, ein Konzept zu entwickeln. Köbler-Gross beklagte, dass der Antrag im Vorfeld nicht mit allen Fraktionen im Rat diskutiert worden sei. „Wir können nicht zustimmen.“
Mathias Huber (CDU) erwiderte: „Wir sind den Wünschen von Gonsenheimern verpflichtet. Mit der Erhaltungssatzung wollen wir vorsorgen, dass im Verlauf des Projekts etwas, was wir wollen, nicht in Vergessenheit gerät.“ Da solche Projekte oft eine Eigendynamik entwickeln, ergänzte Wolfgang Oepen (FDP), sei es wichtig: „ dass wir von vornherein sagen, was wir wollen. Ich halte eine Erhaltungsatzung für nicht abwegig.“
Die Enttäuschung über kein einstimmiges Votum brachte die Ortsvorsteherin von Gonsenheim, Sabine Flegel (CDU), zum Ausdruck. Ihre größte Sorge sei es, dass es auf dem Areal zur „Extremstverdichtung“ komme. In Mainz gebe es „viele Flächen, die dem Beton zum Opfer gefallen“ seien. Sie zeigte sich darüber hinaus enttäuscht. Sie habe sich in einem vertraulichen Gespräch mit Sozialdezernent Eckart Lensch (SPD) dafür eingesetzt, ein bedarfsgerechtes Modell für die Liegenschaft zu entwickeln. Da der Mainzer OB zwei Tage danach die oben erwähnte Mitteilung herausgab, fühle sie sich übergangen und zutiefst enttäuscht.