Start Mainz-Finthen Weil wir ein Fußballverein sind

Weil wir ein Fußballverein sind

Finthen – „Weil wir ein Fußballverein sind, feiern wir mit einem Sportwochenende“, eröffnete Jürgen Häfner, Präsident des VfL Fontana Finthen, die Akademische Feier, locker als Empfang im Freien arrangiert, am Rande der Jubiläumsspiele auf der Bezirkssportanlage. Auf stolze 90 Jahre blickt der Verein, in denen sich die Jugendabteilung innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte unter dem ehemaligen Jugendleiter Winfried Schmitt enorm entwickelt hat und die Aufgabe darin besteht, so Häfner, „immer wieder den Spagat zwischen leistungsorientierter Ausbildung besonders talentierter Jugendlicher und dem Vermitteln von Spaß am Sport zu leisten.“

Zwei Tage zuvor war das Wochenende mit einem AH-Turnier gestartet, der Samstag brachte ein großes Jugend-Jubiläumsturnier mit über 30 Mannschaften und gerade eben war ein Spiel zum Saisonauftakt der zweiten Mannschaft zu Ende gegangen. Wer etwas früher gekommen war, konnte noch das Siegtor der gegnerischen Mannschaft verfolgen, was Festverlauf und Stimmung in keiner Weise trübte. „Es waren die Spieler von Finthen II, die Budenheim I unterlegen waren“, so Häfner.

Die Reservos, die Band der Finther Reservisten, brachten ein Staendchen. Foto: Helene Braun

Später am Tag sollte noch die erste Mannschaft folgen gegen SV Weisenau, ein Traditionsspiel. „Das ist wie Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt“, machte Häfner deutlich. Wer wollte, konnte direkt im Anschluss an die kleine Feier, bei der die Band der Finther Reservisten, die Reservos, Weinlieder zu Gehör brachte, mit Augen und Ohren am Spiel teilnehmen. Alles war etwas anderes als bei anderen Vereinen und manches am Ende doch ähnlich wie bei der Festschrift, die eigentlich eine Broschüre hätte werden sollen und dann nach Umfang, Haptik und Optik sowie Inhalt doch eine Festschrift wurde.

Dies alles schilderte Jürgen Häfner launig, vergaß dabei aber nicht, auf die Sanierung des Vereinsheimes samt der Gaststätte hinzuweisen. „Wenn Sie ein bisschen Werbung machen für unser Vereinsheim als soziale Begegnungsstätte in Finthen, dann hilft das uns allen.“ Ehrenvorsitzender Siegfried Lehr sagte, sein großer Dank gehe an die großen Sponsoren wie die MVB, aber auch an die Bürger, die allein einen sehr hohe Summe aufgebracht hatten.

„Wir wissen, was Finthen an Jugendarbeit leistet, wir wissen, was Finthen an Integration leistet“, hob auch Hans-Peter Leinberger, Vorsitzender des Kreisausschusses Südwestdeutscher Fußballverband, in seiner Ansprache hervor. OB Michael Ebling sagte: „Ihr seid ein Verein, der 90 Jahre und Tradition hat. Und wir müssen nicht überlegen, ob es nicht vielleicht die letzte Party ist.“ Und der Oberbürgermeister fügte an: „Integration gelingt hier offensichtlich besser als beim DFB, weil man es nicht nur auf teure Propagandabroschüren druckt, sondern  –  viel eleganter – es gut lebt und es schafft, mit dem Sport Brücken zu bauen.“ Mit seinem Wirken fördere der Verein auch den Zusammenhalt in der Stadt.

Landesministerin Doris Ahnen (SPD) sprach von einer besonderen Atmosphäre, „der Weite der Berzirkssportanlage“ und einer „ruhigen Betriebsamkeit. Irgendwie tun alle was, jeder weiß, was er zu tun hat, man hilft sich.“