MAINZ – Am 30. März 1818 wurde in Hamm Friedrich Wilhelm Heinrich Raiffeisen geboren. Der spätere Sozialreformer und Kommunalbeamte gehört zu den Gründern der genossenschaftlichen Bewegung in Deutschland und ist der Namensgeber der Raiffeisenorganisation. Sämtliche Volks- und Raiffeisenbanken berufen sich noch heute auf ihn.
Raiffeisen verstarb 11. März 1888. Anlässlich des 200. Todestages ist im Abgeordnetenhaus in Mainz noch bis 4. Mai eine Ausstellung über das Leben und Wirken Raiffeisens zu sehen. Hendrik Hering, Präsident des rheinland-pfälzischen Landtags, und Werner Böhnke, Vorsitzender der Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft eröffneten die Ausstellung. Dabei würdigten sie das Leben und Wirken von Raiffeisen und erinnerten daran, dass die UNESCO die soziale, demokratische und emazipatorische Idee 2016 auf die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen hat.
Die Wanderausstellung „Das Beispiel nützt allein“, die vom Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz mit Unterstützung der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft erarbeitet wurde, beleuchtet die Bedeutung von Raiffeisen, sein Wirken und die Aktualität seiner Ideen. Auf zahlreichen Stelltafeln gibt sie reich bebilderte Informationen über den gebürtigen Westerwälder, dessen Idee einer Genossenschaft heute weltweit mehr als eine Milliarde Menschen als Mitglieder einer Genossenschaft zusammenführt, deutschlandweit mehr als 22,5 Millionen Menschen. Rund 8000 Genossenschaften gibt es derzeit in Deutschland, 1000 davon sind Kreditgenossenschaften, mehr als 1920 davon sind Wohnungsnossenschaften.
Selbstverständlich beleuchtet die Ausstellung auch die soziales und politischen Umstände der Zeit, als nicht nur Raiffeisen, sondern auch der 1883 verstorbene Gründer der Spar- und Konsumvereine, Hermann Schulze-Delitzsch, lebte und wirkte.
Die Ausstellung ist bis 4. Mai montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr im Foyer des Abgeordnetenhauses, Kaiser-Friedrich-Straße 3, zu sehen. Die Ausstellung kann auch von interessierten Genossenschaften und anderen Institutionen entliehen werden. Informationen dazu gibt es unter der Mailadresse ausstellung@raiffeisen2018.de.