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Gemeindereferent Bardo Z\u00f6ller, Koordinator der neuen Pfarrei und Seelsorger der katholischen Gemeinde, teilte pers\u00f6nliche Erfahrungen. Schon als Messdiener begleitete er Trauerfeiern und sp\u00fcrt dabei nach wie vor viel Wertsch\u00e4tzung der Familien. Heute geh\u00f6rt es zu seinen Aufgaben, Abschiede w\u00fcrdevoll individuell zu gestalten und Sterbende und Angeh\u00f6rige seelsorgerisch zu begleiten. \u201eEs f\u00e4llt einem leichter loszulassen, wenn man mit sich selbst und seinem Umfeld im Reinen ist\u201c, erkl\u00e4rte Z\u00f6ller und ermutigte dazu, sich Fragen zu stellen wie: Was ist mir wichtig im Leben? Was m\u00f6chte ich regeln? Offen sollte man ansprechen, was einem am Herzen liegt, wie viel liebe Menschen einem bedeuten, doch auch das, was einen st\u00f6rt. Das erleichtere dann nicht nur einem selbst den Abschied, sondern entlaste auch die Angeh\u00f6rigen.<\/p>\n
Nicht erst zum Lebensende k\u00f6nnen in der katholischen Kirche Sakramente daheim gespendet werden. Auch die Krankensalbung kann Trost und Halt geben, lud der Gemeindereferent ein, daf\u00fcr einen Hausbesuch zu vereinbaren. Texte aus der Bibel und Psalmen k\u00f6nnen wohltuend sein. Zudem hat jeder die M\u00f6glichkeit, mit Sterbenden in eigenen Worten zu beten und sie mit Kreuzzeichen zu segnen. Eine Handreichung mit Segensw\u00fcnschen ist im Pfarrb\u00fcro erh\u00e4ltlich.<\/p>\n
\u201eDie Kostbarkeit des Lebens endet nicht, sondern ist aufgehoben in Gottes Hand\u201c, ist sich Bardo Z\u00f6ller sicher, der in Trauergespr\u00e4chen dazu ermutigt, zu erz\u00e4hlen, was den jeweiligen Menschen ausgemacht hat und wof\u00fcr man ihm oder ihr dankbar ist. Auch Kinder sollten mit einbezogen werden. Dies best\u00e4tigte Silke Kaufmann auch mit Blick auf offene, ehrliche Gespr\u00e4che \u00fcber Krankheiten. \u201eDie Diagnose kann sich anf\u00fchlen, als ob einem der Boden unter den F\u00fc\u00dfen weggezogen w\u00fcrde\u201c, beschrieb sie und stellte den ambulanten Hospizdienst in Mainz vor. Dieser unterst\u00fctzt schwerkranke Menschen und ihre Angeh\u00f6rigen bei Pflege und medizinischer Versorgung in enger Zusammenarbeit mit Haus\u00e4rzten. Ehrenamtlich Mitarbeitende schenken freie Zeit zur Entlastung. Hilfreich sind generell auch \u201eLetzte-Hilfe-Kurse\u201c und Trauergruppen.<\/p>\n
Alexandra Kiene informierte aus der Sicht eines Bestattungsinstituts \u00fcber die Bedeutung von Vorsorgegespr\u00e4chen, um individuelle W\u00fcnsche vorab gemeinsam zu kl\u00e4ren und festzuhalten, von der Musik bis hin zur Gestaltung der Todesannonce. Im Trauerfall werden dann vielf\u00e4ltige Aufgaben \u00fcbernommen, neben Formalit\u00e4ten auch die hygienische Versorgung und Ankleidung des Toten. Zwar sei ein Sarg notwendig, doch auch ein einfaches Modell aus Holz ausreichend, das kreativ gestaltet werden kann. Ronny Pietsch von der st\u00e4dtischen Friedhofsverwaltung stellte das Krematorium vor, wo es einen Raum der Begegnung und der Stille gibt. Hinter einer Glasscheibe kann der Weg des Sargs in den Ofen mitverfolgt werden. Dies sollte jedoch gut \u00fcberlegt sein, ebenso wie die Wahl der Grabst\u00e4tten, heutzutage sind es zu 80 Prozent Urnengr\u00e4ber. Denn entscheidend ist, ob sich andere \u00fcber Jahrzehnte hinweg um deren Pflege k\u00fcmmern k\u00f6nnen.<\/p>\n
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