GONSENHEIM – Bereits Albert Einstein wies mit folgendem Zitat daraufhin, wie wichtig die Insekten für unser Leben sind: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ Doch nicht nur die Biene ist seit Jahren stark gefährdet – auch andere Insekten wie Libellen, Ameisen oder einige Wespenarten haben es durch Monokulturen in der Landwirtschaft und in städtischen Beton- und Asphaltwüsten immer schwerer zu überleben.
In Gonsenheim ist die bedrohte Insektenwelt willkommen. Seit Kurzem bietet ein geräumiges Insektenhotel den Besuchern kein vorübergehendes Asyl, vielmehr eine dauerhafte Herberge an. Es ist zum Blickfang auf der Verkehrsinsel vor dem Gesundheitszentrum am Juxplatz geworden. Diese Freifläche war noch zu Beginn des Jahres eine ungepflegte, monotone Löwenzahnwiese gewesen. Im Zuge einer grundsätzlichen Umgestaltung in Absprache mit dem Grünamt der Stadt wurden bislang an den Rändern des Beetes 80 Lavendelpflanzen und 30 Rosenstöcke gesetzt, im Beet selbst circa 150 Blumenzwiebeln – sie liefern die Verpflegung für den Anfang. Ziel ist es, eine dauer- und nahrhafte Blumenwiese zu etablieren, die unter den gegebenen Standortbedingungen eines trockenen und sandigen Terrains sich selbst überlassen werden kann.
Die Idee von Helmut Seebach (Waldstraße) konnte durch die tatkräftige Mitwirkung von Sven Korb (Breite Straße) umgesetzt werden. Er lieferte die Manpower, Material und Werkzeuge. Einem Aufruf in nebenan.de ist Gordon Lauterbach (Klosterstraße) gefolgt, der einen Erdbohrer für die Verankerung des Insektenhotels zur Verfügung stellen konnte. Solchen Grünstadtmenschen ist es zu verdanken, dass ein bürgerschaftliches Engagement bei der naturhaften Umgestaltung des öffentlichen Raumes überhaupt zum Tragen kommt. Das Insektenhotel wurde von der Firma in.betrieb GmbH Gesellschaft für Teilhabe und Integration, Nieder-Olm, angefertigt und das Ganze von den Stadtwerken Mainz gesponsert.
Autor: red