MARIENBORN – „Sie werden nicht immer gelobt werden und auch schon mal der Prellbock sein“, stimmte Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) das neue Gremium des Marienborner Ortsbeirats bei der konstituierenden Sitzung auf seine Arbeit ein. Wichtig sei es deshalb, Dinge nicht persönlich zu nehmen und in den Austausch zu gehen mit den Menschen und den politischen Gegnern. Manchmal sei es ein harter Kampf, aber der sei „aller Ehren wert“, so Haase. In der Kulturhalle begrüßte er die neuen Mitglieder des politischen Ortsgremiums, das weiter vom wiedergewählten Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler (ÖDP) geführt wird.
Zugleich bedankte sich der Oberbürgermeister bei all denjenigen, die aus dem Ortsbeirat ausgeschieden sind, für ihr Engagement für den Stadtteil. Politisch auch im Kleinsten mitgestalten zu können und zu dürfen, das sei Demokratie, für die es sich lohne einzustehen. „Packen Sie es an, werben Sie für Ihre Visionen und Ideen“, warb Haase und reichte jedem Einzelnen der 13 neuen Ratsmitglieder aus SPD (3), CDU (4), ÖDP (4) und Grüne (2) die Hand und schwor sie auf die Treue- und Verschwiegenheitspflicht ein. Haase versprach, er werde weiter regelmäßig in den Ortsbeirat kommen, um mit der Basis im Austausch zu bleiben. Manchmal seien es nur verschiedene Herangehensweisen an ein Thema, das Ziel aber sei gleich, sagte er mit Hinweis auf die vor der Kulturhalle gestartete Demo der BI „Lebenswertes Marienborn“, die an Haases Versprechen zum Tempo 80 auf der Autobahn erinnerte, bevor sich der Ortsbeirat in neuer Zusammensetzung zusammenfand (wir berichteten).
Die Vereidigung des Ortsvorstehers war laut Haase nicht mehr erforderlich, er sei bereits Ehrenbeamter. „Ich wünsche Ihnen also weiterhin ein gutes Gelingen“, überreichte er Moseler einen Blumenstrauß, den dieser direkt an seine Frau Christa – im Gremium für die ÖDP – weiterreichte. In den nächsten fünf Jahren werde es viele Aufgaben zu bewältigen geben, zeigte sich Moseler gespannt, „was da so alles kommt“. Er betonte, es sei wichtig, dass man die Probleme im Stadtteil gemeinsam angehe und „unsere Interessen geeint im Stadtrat“ vertrete. Marienborn sei ein überschaubarer Stadtteil, als Lokalpolitiker sei man nahe am Bürger.
Gemeinsam mit Haase verabschiedete Moseler einige Ratsmitglieder. Während der Oberbürgermeister mit Urkunde, Anstecknadel oder gar Ratsmedaille für fünf Jahre (Lars Weber, ÖDP), 20 Jahre (Stephan Happel, CDU) und 29 Jahre (Daniel Noll, CDU) Danke sagte, überreichte Moseler ein Luftbild des Stadtteils als Erinnerung an die kommunalpolitische Arbeit. Nach dem offiziellen Teil lud der Ortsvorsteher alle Ortsbeiratsmitglieder sowie alle anwesenden Gäste zu einem Umtrunk ein, um den Abend beim Gespräch ausklingen zu lassen.
Der neue Marienborner Ortsbeirat: Ortsvorsteher: Dr. Claudius Moseler, ÖDP: Peter Mohr, Christa Moseler, Michael Ruf und Andrea Steffen-Boxhorn; SPD: Prof. Lennart Brumby, Christiane Gerhardt und Kabeya Kasongo; CDU: Daniela Hochhaus-Bopp, Volker Wagner und Maik Wolfgang; Grüne: Dr. Michael Baßler und David Nierhoff.
kga