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Kein Müll und keine Raser im Kirchenstück Ortsbeirat will das Hechtsheimer Naherholungsgebiet besser schützen

Das Naherholungsgebiet Hechtsheimer Kirchenstück bietet schöne Ausblicke. Foto: Oliver Gehrig    

HECHTSHEIM – Das Hechtsheimer Kirchenstück ist nicht nur für seinen Weinanbau bekannt, sondern ist auch ein beliebtes Naherholungsgebiet. Erholungssuchende genießen die schöne Aussicht und die Ruhe mitten in den Weinbergen. Leider gibt es dort aber auch besonders in den Sommermonaten zahlreiche Autofahrer, die den Wirtschaftsweg unbefugt befahren, viel zu schnell unterwegs sind und dann auch noch ihren Müll hinterlassen. Der Ortsbeirat will diesem Treiben jetzt einen Riegel vorschieben. Er verabschiedete jetzt einen Prüfantrag der Grünen an die Verwaltung, das Kirchenstück besser zu schützen. Die bestehende Beschilderung soll überprüft werden, zudem soll das Ordnungsamt das Gebiet stärker kontrollieren.

„Im Kirchenstück kann man schön spazieren und Sport treiben, auch viele Kinder halten sich dort auf“, erläuterte Regina Molitor (Grüne) den Hintergrund. Leider sei das Kirchenstück aber von der Alten Mainzer Straße und von der Teufelskaute aus befahrbar. In den Sommermonaten würden Autofahrer dort teils mehr als 50 km/h schnell fahren, dort grillen und den Müll dann einfach liegen lassen. „Es gibt immer wieder Situationen, in denen Kinder gefährdet sind“, warnte Molitor. „Die Anlieger haben sich an uns gewandt: Es muss etwas passieren.“

Die anderen Fraktionen hatten einige Anregungen. „Eine Absperrung ist für die Winzer nicht tragbar“, sagte Hans-Peter Bohland (CDU). „Verstärkte Kontrollen sind aber gut.“ Ortsvorsteherin Ulrike Cohnen (CDU) bekräftigte: „Absperren geht gar nicht. Der Bauern- und Winzerverein will das nicht.“ Gerhard Wenderoth (Freie Wähler) bot an, ein Geschwindigkeitsmessgerät zur Verfügung zu stellen. Eine „pfiffige Lösung“ forderte Klaus Euteneuer (SPD): „Wir können das prüfen lassen.“ Der Antrag der Grünen wurde ohne den Passus der Durchfahrtsbeschränkungen von den Fraktionen einstimmig auf den Weg gebracht.

Einstimmig verabschiedet wurden auch drei SPD-Anträge. So soll geprüft werden, wie freies WLAN an gut besuchten Plätzen, Straßen und Einrichtungen eingerichtet werden kann. Beispielhaft wurden die Bezirkssportanlage, die Alte Mainzer Straße und öffentliche Gebäude genannt. In einem weiteren SPD-Antrag bittet der Ortsbeirat die Verwaltung, Fördermittel für den Klimaschutz zu nutzen. „Es gibt viele öffentliche Gebäude, die sehr gut eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach verkraften würden“, begründete das Jan-Dustin Kley (SPD). 9,5 Millionen Euro stünden der Stadt Mainz zur Verfügung. Bei Enthaltung der Freien Wähler wurde ein SPD-Antrag verabschiedet, die Möglichkeit eines Livestreams der Ortsbeiratssitzungen zu prüfen. „Ohne großen Aufwand könnten Kamera und Mikrofon aufgebaut werden“, begründete Klaus Euteneuer (SPD) diesen Antrag.

Oliver Gehrig