BUDENHEIM – Wenn die Freiwillige Feuerwehr Budenheim am 21. Juni ihr 150-jähriges Bestehen feiert, blickt sie nicht nur auf eine bewegte Geschichte zurück – sondern auch auf eine Gegenwart, in der sie nach wie vor unentbehrlich ist. Wie viel Engagement und Einsatzbereitschaft hinter dem Ehrenamt steckt, zeigen nicht zuletzt die vergangenen Tage, Mitte Mai, in denen die Wehr gleich mehrfach gefordert war.
„Sechs Einsätze in nur vier Tagen – das ist selbst für uns nicht alltäglich“, sagt Wehrleiter Constantin Klinkig. „Das zeigt deutlich: Auch nach 150 Jahren ist die Feuerwehr Budenheim kein Relikt, sondern ein lebendiger, leistungsfähiger Teil der Gemeinde.“
Den Anfang machte an einem frühen Donnerstagnachmittag ein gemeldeter Flächenbrand im Unterfeld. Vor Ort stellte sich der Alarm als Fehlmeldung heraus – doch das sei kein Grund, einen Einsatz auf die leichte Schulter zu nehmen: „Jeder Alarm wird bei uns ernst genommen und professionell abgearbeitet“, betont Klinkig. Nur wenig später rückten die Budenheimer Kräfte mit einem Tanklöschfahrzeug zur Unterstützung nach Ingelheim aus, wo ein größerer Flächenbrand tobte.
Parallel zu den Einsätzen wird der Ausbildungsbetrieb konsequent fortgeführt – auch das gehört zum Selbstverständnis der Budenheimer Wehr. So wurde am darauffolgenden Freitagabend ein Fahrzeugbrand mit Menschenrettung simuliert – und zwei junge Interessierte kurzerhand direkt in die Übung eingebunden. „Theresa und Luka waren spontan da – und mittendrin statt nur dabei. Solche Erfahrungen sind oft der Beginn einer aktiven Feuerwehrlaufbahn“, freut sich Klinkig.
Dass Feuerwehrarbeit weit mehr ist als Brandbekämpfung, zeigte sich am folgenden Samstagabend. Der vermisste Kajakfahrer auf dem Rhein löste eine groß angelegte Suchaktion aus – gemeinsam mit Nachbarwehren, Polizei, Rettungsdienst und Hubschraubern. „Wasserrettung, technische Hilfe, medizinische Erstversorgung – wir müssen heute für viele Szenarien ausgebildet sein“, so der Wehrleiter.
Ein weiteres Beispiel: Ein medizinischer Notfall mit Kreislaufstillstand erforderte den schnellen Einsatz der Wehr, da der Notarzt per Hubschrauber eingeflogen, aber nicht direkt landen konnte. Feuerwehrkräfte transportierten die Besatzung zur Einsatzstelle und unterstützten bei der Versorgung des Patienten.
Nicht zuletzt freuen sich die Kameradinnen und Kameraden auch über Erfolge im Hintergrund: Jana Zepter hat am Samstag ihren Funklehrgang bestanden – ein weiterer Baustein für eine leistungsfähige Truppe.
Am Sonntagabend schließlich brannte eine Hecke entlang des Bahndamms. Die Feuerwehr Budenheim war rasch vor Ort und konnte ein Übergreifen auf die Bahninfrastruktur verhindern. „Unser Ziel ist es immer, Schaden von Menschen und Infrastruktur abzuwenden – schnell, effizient, verlässlich“, sagt Klinkig.
Dass dies gelingt, ist kein Zufall, sondern Ergebnis harter Ausbildung, ständiger Einsatzbereitschaft – und eines starken Teamgeists. Zum 150. Jubiläum lädt die Freiwillige Feuerwehr Budenheim alle Bürgerinnen und Bürger ein, mit ihr zu feiern – und sich selbst ein Bild von diesem außergewöhnlichen Ehrenamt zu machen. „Wir feiern unsere Geschichte – aber vor allem feiern wir, dass wir da sind, wenn man uns braucht.“
red/Gregor Starosczyk-Gerlach
