FLÖRSHEIM – Das 30jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft Flörsheim – Pérols war der Anlass, dass eine größere Gruppe aus Pérols dieses Jahr nach Flörsheim zu Besuch kam. Sie wurde vom Freundeskreis Pérols-Flörsheim sowie von der Stadt Flörsheim herzlich in Empfang genommen.
Mit großer Freude wurde die Freundesgruppe aus Pérols, Pérols Jumelages, in Flörsheim begrüßt. Vierzig Péroliens, darunter die achtköpfige Delegation der Stadt Pérols, angeführt von Jean-Pierre Rico, dem Bürgermeister von Pérols, und die neun Musiker der Pena Pérols, kamen anlässlich des 30jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zu Besuch.
Das eigentliche Jubiläum, 30 Jahre, wurde letztes Jahr in Pérols gemeinsam gefeiert. Die Flörsheimer und die Péroliens besuchen sich seit Bestehen der Partnerschaft 1992 im Wechsel alle zwei Jahre in Pérols oder in Flörsheim, somit waren die französischen Freunde letztes Jahr an der Reihe die 30-Jahrfeier auszurichten.
Der Freundeskreis Pérols-Flörsheim hatte ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Bei wunderbarem Wetter mit viel Sonne und strahlendblauem Himmel, (wie bestellt), stand eine Fahrt nach Weilburg mit Besichtigung des Schlosses und eines gemeinsamen Mittagessens auf dem Plan. Das Dessert, Kaffee und Kuchen, erwartete die Gruppe in der Hofener Mühle.
Mit viel Charme und Schwung vermittelte dabei die Pena südfranzösisches Flair in dem Mühlenhof und begeisterte alle anwesenden Gäste.
Die Musiker der Pena spielen traditionell in Pérols beim Cours camarguaise, das sind unblutige Stierspiele, bei denen es auf Geschicklichkeit ankommt, der Stier nimmt dabei keinen Schaden.
Am nächsten Tag ging es nach Bad Homburg. Nach den Stadtführungen war genug Zeit, um durch die quirlige Stadt zu bummeln. Am frühen Nachmittag waren wieder alle zurück in Flörsheim und konnten sich auf die Feier in der Festung Rüsselsheim vorbereiten, zu der der Freundeskreis Pérols-Flörsheim alle Franzosen, deren Gastgeber und alle Vereinsmitglieder eingeladen hatte.
Nach dem Sektempfang im Hof der Rüsselsheimer Festung erwartete die fast hundert Gäste im festlich geschmückten Festungskeller ein hessisches Büffet. Zuerst jedoch gingen die die beiden Vorsitzenden, Lore Fieber vom Freundeskreis Pérols-Flörsheim und Bernard Comas von Pérols Jumelages auf die Bedeutung der Städtepartnerschaften ein. Sie wünschten dem Geburtstagskind, der Städtepartnerschaft Flörsheim-Pérols, dass auf beiden Seiten des Rheins, in Deutschland und Frankreich, die Städtepartnerschaften noch sehr lange bestehern bleiben und ihre Funktion zur Völkerverständigung bei Jung und Alt behalten werden. Dieter Wolf, Gründungsvater der Jumelages, ging in seiner Rede auf den Verlauf der Städtepartnerschaft Flörsheim-Pérols ein und wünschte Pérols und Flörsheim, dass ihre Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft die Städtepartnerschaften unterstützen werden.
„Extrablatt !“, Extrablatt !“ Während der Feier zog ein Zeitungsbote durch die Gesellschaft und verteilte die aktuelle Ausgabe der Flörsheimer Zeitung mit einer Extraseite über die Städtepartnerschaft und den Besuch der Péroliens. Und der Freundeskreis überreichte allen französischen Freunden ein Gastgeschenk mit regionalen Spezialitäten zur Erinnerung an ihren Besuch.
Die musikalische Note kam auch nicht zu kurz. Yvonne Kluin unterhielt die Gäste mit nostalgischen Songs aus den 1920iger Jahren. Und die Musiker der Pena Mistral brachten mit Charme und südfranzösischen Melodien die richtige Atmosphäre in die deutsch-französische Gästeschar und sorgte mit viel Schwung für Stimmung.
Der darauffolgende Tag war dem Demokratiefest in Frankfurt gewidmet. Die Stadt Flörsheim hatte alle Franzosen und deren Gastfamilien nach Frankfurt eingeladen. Bürgermeister Dr. Bernd Blisch begleitete die Gruppe und informierte über die Nationalversammlung vor 175 Jahren in der Paulskirche.
Am Samstagabend waren alle Péroliens und die Gastfamilien von der Stadt Flörsheim zu einem Geburtstagsessen in der Stadthalle eingeladen. Während des Empfangs auf dem deutsch-französischen Platz vor der Flörsheimer Stadthalle würdigten Bürgermeister Dr. Bernd Blisch und Jean-Pierre Rico, Bürgermeister von Pérols, die Bedeutung der Städtepartnerschaften. Beide waren sich einig, sie weiterhin kräftig zu unterstützen und zu fördern. Eine schwerwiegende Bestätigung von Jean-Pierre Ricos Worten erwartete die Gesellschaft im Foyer der Stadthalle: Ein Stier in Lebendgröße, 4 m lang! Dieser Stier ist das Geburtstagsgeschenk der Stadt Pérols, der Péroliens, an die Stadt Flörsheim, also an alle Flörsheimerinnen und Flörsheimer. Sie können ihm dann auf seinem Platz, der noch nicht feststeht, einen Besuch abstatten.
Mit einem guten Essen, vielen Gesprächen und Erinnerungen und schwungvollen Rhythmen von der Pena, ging der letzte gemeinsame Abend viel zu schnell vorbei.
Am nächsten Tag, Sonntag, 21. Mai, ging es für die Mehrzahl der französischen Freunde wieder zurück nach Pérols. Die Freundesgruppe mit dem Zug, Jean-Pierre Rico mit der Delegation im Flieger. Einige Freunde fuhren blieben noch für einige Tage in Flörsheim und fuhren später individuell mit dem Auto zurück.
Dieser Besuch war eine Bestätigung unserer Freundschaft zueinander. Es war auch herzerfrischend zu sehen, wie einige Péroliens, die das erste Mal bei uns zu Besuch waren, mit offenen Armen von allen empfangen wurden, so, als würde man sich schon seit Jahren kennen. Als Fremde gekommen, als Freunde gegangen.
Au revoir, chers amis, liebe Freunde, wir freuen uns auf das Wiedersehen nächstes Jahr in Pérols!
Lore Fieber