Start Gesellschaft 30000. Leber transplantiert Universitätskliniken >>>Lebertransplantationschirurgie ist stolz

30000. Leber transplantiert Universitätskliniken >>>Lebertransplantationschirurgie ist stolz

Das Team der Lebertransplantationschirurgie im Einsatz. Foto: Universitätsmedizin Mainz / Peter Pulkowski

MAINZ – Anfang Juli wurde in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Mainz die 30000. Leber in Deutschland transplantiert. Koordiniert wurde diese Organspende über die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO). Das Team der Lebertransplantationschirurgie der Universitätsmedizin Mainz ist stolz, diese besondere Transplantation erfolgreich durchgeführt zu haben, teilt die Mainzer Universitätsmedizin mit.

„Die deutschlandweit 30000. Leber wurde bei uns in der Unimedizin transplantiert. Wir freuen uns, damit einem Menschen wieder mehr Lebensqualität verschafft zu haben. Gleichzeitig ist das auch ein weiterer Beleg für die hier tagtäglich geleistete universitäre Spitzenmedizin“, betont Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz.

Univ.-Prof. Dr. Hauke Lang, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie und Leiter des Transplantationszentrums der Universitätsmedizin Mainz, erläutert: „Transplantationen sind in erster Linie interdisziplinäre Teamarbeit. Expertinnen und Experten der verschiedenen Fachrichtungen und Bereiche arbeiten für die Behandlung, Versorgung und Nachsorge unserer Transplantationspatienten eng zusammen. Wir haben über die Jahre wertvolle Erfahrungen sammeln können und damit unsere Versorgungsqualität steigern können.“

2023 wurden in Deutschland 816 Lebern transplantiert, 51 davon in der Universitätsmedizin Mainz. Damit liegt das Team um Professor Lang und Dr. Jens Mittler, Oberarzt und Leiter des Bereichs Lebertransplantationen, im deutschlandweiten Vergleich mit an vorderer Stelle.

Die erste erfolgreiche Lebertransplantation beim Menschen gelang in den 1960er-Jahren dem amerikanischen Chirurgen Tom E. Starzl in Denver. Einige Jahre später wurde auch in Deutschland mit Erfolg erstmals eine Leber verpflanzt. Seitdem hat sich die Lebertransplantation als Therapie erfolgreich etabliert – dank der Weiterentwicklung von chirurgischen Techniken sowie neuer Medikamente, um Abstoßungsreaktionen zu vermeiden, und einer optimierten Betreuung vor, während und nach der Transplantation.

Die Leber ist das größte innere Organ unseres Körpers. Ihr Gewicht beträgt bei erwachsenen Menschen circa 1,5 Kilogramm. Sie übernimmt neben Stoffwechselprozessen auch die Entgiftung und Inaktivierung von toxischen körperfremden und körpereigenen Stoffen. Wird eine Leber aufgrund einer chronischen Lebererkrankung, eines akuten Leberversagens oder eines Lebertumors, beispielsweise durch eine Leberzirrhose, stark geschädigt und in ihrer Funktionsweise gestört, kann eine Lebertransplantation als letzte Therapieoption für die Erkrankten in Frage kommen. Gemeinsam mit den Entnahmekrankenhäusern und den Transplantationszentren setzt sich die DSO dafür ein, möglichst vielen Patienten auf den Wartelisten durch eine Transplantation mit einem geeigneten Spenderorgan zu helfen.

„Wir danken allen Organspenderinnen und Organspendern sowie deren Familien, die diese 30000. Lebertransplantation erst möglich gemacht haben. Die Organspende und die Transplantation sind eine Gemeinschaftsaufgabe, ohne Organspende gibt es keine Transplantation. Beides funktioniert nur, wenn alle Partner verlässlich und engagiert Hand in Hand zusammenarbeiten – mit dem einen Ziel, schwerkranken Patientinnen und Patienten ein besseres und längeres Leben zu schenken. Derzeit warten immer noch knapp 900 Menschen auf eine neue Leber. Für viele von ihnen ist die Transplantation die einzige Chance, um zu überleben“, erklärt PD Dr. Ana Paula Barreiros, Geschäftsführende Ärztin der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), Region Mitte.

Die Universitätsmedizin Mainz hat zur Behandlung von Leberkrebs im Rahmen ihres Universitären Centrums für Tumorerkrankungen Mainz (UCT Mainz) exzellente Strukturen etabliert. „Das Viszeralonkologische Tumorzentrum des UCT Mainz bietet Patientinnen und Patienten alle etablierten therapeutischen Verfahren nach modernsten Standards sowie innovative Studien zur Behandlung von Leberkrebs an“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Peter Galle, stellvertretender Leiter des Transplantationszentrums und Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. „National und international hat die Universitätsmedizin Mainz mit mehr als 1800 behandelten Leberkrebspatienten in den vergangenen zehn Jahren eine hohe Sichtbarkeit erlangt“, so Professor Galle.

 

red