MAINZ – Corona sorgt für Tourismus-Einbruch: Im ersten Halbjahr haben rund 145.000 Gäste Mainz besucht – das sind 51 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Übernachtungen sank um 49 Prozent auf etwa 224.000 (Beherbergungsbetriebe ohne Campingplätze).
Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Landesamtes. Ganz Rheinland-Pfalz verzeichnete danach rund 1,9 Millionen Gästeankünfte (minus 53 Prozent). Die Zahl der Übernachtungen ging landesweit um 49 Prozent auf rund 5,1 Millionen zurück.
„Die Pandemie hat zu einer beispiellosen Krise im heimischen Gastgewerbe geführt. Erst mussten Hotels, Pensionen, Kneipen und Restaurants über viele Wochen ganz schließen. Und nach dem Lockdown läuft der Betrieb unter Auflagen nur langsam wieder an“, sagt Guido Noll, Geschäftsführer der NGG-Region Darmstadt und Mainz.
Unter der Situation litten aber nicht nur die Unternehmen. „Die Folgen sind auch für Köche, Kellner und Hotelangestellte dramatisch. Als Kurzarbeiter mussten sie deutliche Lohneinbußen in Kauf nehmen – in einer Branche, die ohnehin nur geringe Löhne zahlt“, betont Noll. Nach dieser „Durststrecke“ blickten viele Beschäftigte nun mit Sorge auf die Herbst- und Wintersaison.
Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt das Hotel- und Gaststättengewerbe in Mainz rund 6.400 Menschen (Rheinland-Pfalz: rund 84.000). Allerdings habe die Kurzarbeit bislang einen massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindern können. Dank staatlicher Hilfen sei eine Pleitewelle im Gastgewerbe ausgeblieben. „Die Gewerkschaften haben sich in Berlin seit Beginn der Pandemie für das Kurzarbeitergeld starkgemacht und auch durchgesetzt, dass es bis Ende nächsten Jahres verlängert wird. So kommen Beschäftigte und Betriebe besser durch diese schwere Zeit“, sagt Noll.