MAINZ – Studien belegen, dass Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise zu Hause häufig keinen Ansprechpartner hatten, dem sie ihre Sorgen anvertrauen konnten. Das spiegeln auch die Zahlen des Vereins „Nummer gegen Kummer e.V.“ wider, der die Beratungskontakte der Kinder- und Jugendtelefone statistisch auswertet.
So stiegen die bundesweiten Telefonkontakte der Kinder- und Jugendtelefone zwischen Februar und April um 10,6 Prozent, die Beratung per Online-Chat sogar um 28,3 Prozent. Reiner Schütz, Geschäftsführer der „Nummer gegen Kummer“ berichtet, dass in der Corona-Zeit die Heranwachsenden in der Beratung vermehrt schulische Sorgen und Zukunftsängste hinsichtlich Ausbildung und Beruf thematisierten.
Das Mainzer Kinder- und Jugendtelefon hat während des Corona-Lockdowns mit erweiterten Dienstzeiten kurzfristig auf die gestiegene Nachfrage reagiert und an drei Wochentagen zusätzlich einen Frühdienst angeboten, der schnell auf große Resonanz stieß. Auch die laufende Ausbildung der Telefonberater und -beraterinnen konnte während des Lockdowns per Videokonferenz weitergeführt und abgeschlossen werden.
Für das Kinder- und Jugendtelefon Mainz unter der Trägerschaft des Kinderschutz-Zentrums Mainz e.V. sind 25 Ehrenamtliche aktiv, die wöchentlich 30 Stunden zur Verfügung stehen. Jährlich bildet das Kinderschutz-Zentrum Mainz bis zu 12 ehrenamtliche Berater und Beraterinnen aus. Die Ausbildungszeit beträgt rund 90 Stunden und ist für die Teilnehmenden kostenfrei. Im Gegenzug verpflichten sie sich zu circa 50 Telefondiensten á drei Stunden.
Des Weiteren werden die Berater durch regelmäßig stattfindende Gruppensupervisionen während ihrer Tätigkeit am Kinder- und Jugendtelefon unterstützt. Die nächste Bewerbungsrunde für einen Ausbildungsplatz 2021 beginnt Ende Oktober 2020. Die Ausbildung wird unter Berücksichtigung der Abstands- und Hygieneregelung stattfinden.
Weitere Infos unter 06131/613737 oder juliane.haas@ksz-mainz.de.