WEISENAU – Der Steinbruch in Laubenheim soll als Renaturierungs- und Aufforstungsfläche erhalten bleiben, fordert der Weisenauer Ortsbeirat. In der Online-Sitzung, die die Bürger im Internet verfolgen konnten, lehnten die Fraktionen die aktuellen Pläne für die Sonderabfalldeponie in Laubenheim ab. Der gemeinsame Antrag lautet: Der Steinbruch soll ausschließlich mit unbelastetem Erdaushub verfüllt werden, so wie dies ursprünglich von der Stadt von der Heidelberg Cement gefordert und genehmigt worden ist. Alternativ könnte die Fläche direkt in ein Naherholungsgebiet umgewandelt werden.
„Der Pionierwald, der existiert, wird durch die Deponie bedroht“, führte Gitta Weber (SPD) aus. Sie erklärte: „Pflanzen, die Biomasse produzieren, dürfen künftig nicht drauf, da nur flachwurzelnde Gewächse angepflanzt werden dürfen.“ Eine solche Rekultivierung könne die Schäden durch die Deponie nicht adäquat ausgleichen. Auch seien lediglich 33 Bäume am Rande vorgesehen. Wenn belastete Materialien in die Deponie kommen, so Weber, würden unsere Enkel und Urenkel mit Sicherheit alles wieder ausbuddeln. Schlicht zu wertvoll seien solche Flächen in der Stadt. „Das Areal soll nicht zuletzt der Naherholung dienen“, ergänzte Annette Wöhrlin (CDU). Herbert Egner (FDP) erinnerte daran, dass es bei der Entscheidung über die Verfüllung Konsens gewesen sei, völlig unbelastetes Material zu verwenden.
In einem SPD-Antrag forderte das Gremium, den Schutz für die architektonische Eigenart der Dr.-Friedrich-Kirchhoff-Siedlung durch eine Erhaltungssatzung, einen Bebauungsplan oder ein anderes geeignetes Instrument zu gewährleisten. Das sei ein Antrag, mit dem der Ortsbeirat Flagge zeigen könne, warb Tobias Hoffmann (SPD). Ein Antrag, der aber aus der Sicht von Sarah Federica Augustin (CDU) als überflüssig ad acta gelegt werden könnte. Wie der Ortsbeirat im Sitzungsverlauf zur Kenntnis nahm, hatte die Stadt im geforderten Sinne bereits gehandelt. Für den Bereich, für den der Ortsbeirat den Schutz verlangte, will die Stadt den Bebauungsplan Moritzstraße aufstellen, um die bauliche Nachverdichtung zu steuern, so die Begründung. Damit soll die nachhaltige Sicherung der städtebaulich prägenden Strukturen gewährleistet werden. Die Erhaltungssatzung sichere vorab den Schutz für zwei Jahre, erläuterte Ortsvorsteher Ralf Kehrein (SPD). Er könne um ein Jahr verlängert werden, sollte das Bauleitplanverfahren bis dahin noch nicht abgeschlossen sein.
Einstimmig bat der Ortsbeirat die Verwaltung um Korrekturen an der LED-Straßenbeleuchtung in der Wormser Straße. Sowohl die Lichtfarbe als auch der Neigungswinkel müssen korrigiert werden, so Robert Opara (Grüne), da sie negative Auswirkung auf Fauna und Flora hätten. Die Farbtemperatur entspreche mit 4000 Kelvin nicht der vereinbarten warmweißen Farbe von 3000 Kelvin. Zugleich werde nicht der Weg, sondern vielmehr der Grünstreifen bis zum Rhein beleuchtet.