Start Gesellschaft Bekommt Ebersheim eine größere Sporthalle?

Bekommt Ebersheim eine größere Sporthalle?

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EBERSHEIM – Wird die Schulsporthalle in Ebersheim saniert und geringfügig erweitert? Oder wird sie als Zweifeldsporthalle gebaut, um dem Schul- und Vereinssport zu dienen? Ein Bild der Verwirrung zeichnete sich in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats. Immer neuere Erkenntnisse aus Briefen der Verwaltung und des Ministeriums, die der Öffentlichkeit präsentiert wurden, erwecken nicht gerade den Eindruck, dass beim Projekt alles rund läuft. Für manchen waren es zu viele offene Fragen, weshalb im Zuschauerraum Unmutsbekundungen hörbar wurden wie „Wir fühlen uns verschaukelt“.

Was war passiert? Bis zur Sitzung wusste der Ortsbeirat, dass der große Wunsch nach einer Zweifeldsporthalle nahezu unerfüllbar ist. Diese Auskunft aus dem Mainzer Rathaus erreichte den Ortsbeirat in der Septembersitzung.

Jetzt könnten die Karten neu gemischt werden. Ortsvorsteherin Anette Odenweller (CDU) las aus einem Brief des Schuldezernats vor, dass die Verwaltung erneut das Anlegen einer größeren Turnhalle der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) vorgelegt habe. „Die Antwort steht noch aus“, zitierte sie den Dezernenten Dr. Eckart Lensch (SPD). Aus schulpolitischen Gründen, die den Bedarf der Schulsporthalle erfassten, bestehe zwar keine Notwendigkeit für eine größere Halle. Sportpolitisch könnte jedoch ein solcher Bauantrag mehr Erfolg haben.

Die Idee aufgreifend kündigte Odenweller Gespräche mit dem Schul- und Sportdezernat an. Zumal es Klärungsbedarf bei der Bedarfserhebung zu geben scheint. „Es existiert über Jahrzehnte eine Buchung für die Nutzung der Töngeshalle durch die Schule, die man beim Antrag einfach übernommen hat.“ In Wirklichkeit wurde dieses Angebot von der Schule nie wahrgenommen. „Ich hoffe daher, dass wir klären können, dass in der Töngeshalle überhaupt kein Schulsport möglich ist.“ Vor allem aus Sicherheitsgründen nicht. „Es ist keine Schulsporthalle, sondern eine bürgerhausähnliche Einrichtung“, stellte die Ortsvorsteherin fest.

Das kuriose Bild des Hallenprojekts ergänzte ein Antwortschreiben der Staatssekretärin für Bildung, Bettina Brück, an den Radsportverein sowie den Turn- und Sportverein. Beide Vereine wandten sich in ihrer Not an die Landesregierung, da sie als Nutzer großes Interesse daran haben, dass die künftige Halle neben dem Schulsport auch den Vereinssport aufnimmt. Hubert Heimann (SPD) fasste zusammen: „Aus dem Brief geht hervor, dass die Stadt als Schulträger weder einen zielgerichteten Antrag auf Förderung einer Zweifeldhalle gestellt, noch im Vorfeld den Bedarf für eine solche Halle spezifiziert hat. Damit gibt es einen diametralen Gegensatz zu dem, was wir in der vorigen Sitzung von der Stadtverwaltung gehört haben.“ Ortsvorsteherin Odenweller gab die künftige Marschrichtung vor:  „Momentan schiebt einer die Schuld auf den anderen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir alle wieder inhaltlich zusammenkommen.“

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach

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Ich schreibe und fotografiere seit 2013 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Die Begeisterung für die Lokalmedien entdeckte ich während des Studiums der katholischen Theologie und habe seit 2007 für Lokalzeitungen, öffentliche Einrichtungen und Online-Medien gearbeitet. Mich fasziniert der wunderbare Alltag. Unterwegs bin ich für Themen in Rheinhessen rund um Mainz.