Start Gesellschaft „Auch Jesus und Maria mussten sich registrieren“

„Auch Jesus und Maria mussten sich registrieren“

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HECHTSHEIM/EBERSHEIM – Heilige Nacht wieder in der Kirche zu feiern, so wie früher, vor der Krippe und unter dem Weihnachtsbaum: Das ist der Wunsch der katholischen Christen aus Hechtsheim und Ebersheim. „Das, was den Menschen vertraut ist, spielt gerade eine besondere Rolle. Das Gewöhnliche ist an Weihnachten 2021 das Außergewöhnliche“, beschreibt Pfarrer Tobias Geeb, der die Pfarrgruppe Mainz-Hechtsheim/Ebersheim betreut, die Stimmung, die er wahrnimmt. Den Wunsch wollen er und das pastorale Team nach Möglichkeit erfüllen. Außergewöhnlich groß sei daher das Arbeitspensum, das das Orga-Team derzeit absolviert, um den Rahmenbedingungen, die die Pandemie vorgibt, gerecht zu werden.

„Damit die Menschen an Weihnachten in die Kirche kommen können, wird die Registrierung für die Gottesdienste obligatorisch sein“, kündigt der Pfarrer an und fügt einen biblischen Vergleich an. „Josef und Maria unternahmen die beschwerliche Reise nach Jerusalem, um sich ebenfalls registrieren zu lassen.“ Zielte doch Augustus, Kaiser des Römischen Reiches, mit der verordneten Volkszählung darauf ab, zu erfahren, wie viele Menschen in seinem Herrschaftsgebiet leben.

Die Anmeldung für die Wochenendgottesdienste und Hochfeste funktioniert in der Pfarrgruppe ohnehin seit Anfang 2021 neben anderen Wegen online. Der Buchungsvorgang wird auf der Homepage Schritt für Schritt erklärt. Die Freischaltung der Weihnachtsgottesdienste wird unter Vorbehalt der gesetzlichen Vorgaben noch erfolgen.

Einen Kindergottesdienst mehr plant die Gemeinde ohnehin schon ein. Die Besonderheit des Krippenspiels in diesem Jahr: In beiden Kirchen tauschen die Erwachsenen die Personenrollen mit den Kindern. Die Eltern schlüpfen in die Gestalt von Josef, Maria, der Engel und Hirten. „In Ebersheim spielen sogar die Figuren in der Kirche mit“, verrät der Pfarrer.

Um die Bedeutung der Orga-Arbeit zu illustrieren, greift der Geistliche zu einem weiteren Vergleich. Weihnachten sei ein Geburtstag, den die Pfarrgruppe wie in jeder Familie gerne als einen bestens organisierten Jahrestag sehen möchte. „Das wollen wir auch. Wir wollen, dass er schön wird. Das ist der Plan.“

Damit sämtliche Vorhaben klappen, wird bei allen gebotenen Abständen intensiv miteinander kommuniziert. Ja, der Austausch, den beide Kirchengemeinden nicht nur pflegen, sondern noch verstärkt haben, prägte das ganze Jahr. Sie führte dazu, dass die Mitarbeiter aus den Gremien und Ausschüssen immer mehr Verantwortlichkeit wie beispielsweise den Begrüßungsdienst vor Gottesdiensten übernommen haben, berichtet der Pfarrer.

Das sei aus seiner Sicht nicht nur sehr gut, sondern diene als Beleg, dass eben wie bei Josef und Maria nicht alle Türen geschlossen bleiben. Die Tür zur Weihnachtskrippe soll an Weihnachten 2021 offen sein. „Es ist ein begrenzter Platz, ähnlich wie einst in Bethlehem, aber er ist da.“

 

Autor: Gregor Starosczyk-Gerlach

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Ich schreibe und fotografiere seit 2013 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Die Begeisterung für die Lokalmedien entdeckte ich während des Studiums der katholischen Theologie und habe seit 2007 für Lokalzeitungen, öffentliche Einrichtungen und Online-Medien gearbeitet. Mich fasziniert der wunderbare Alltag. Unterwegs bin ich für Themen in Rheinhessen rund um Mainz.