GONSENHEIM – Ein ganz besonderes Ereignis fand am vergangenen Wochenende erstmalig in Mainz statt: Die Deutschen Meisterschaften im Hallenradsport wurden in der Sporthalle des Otto-Schott-Gymnasiums ausgetragen. Rund 500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen reisten aus ganz Deutschland an, um ihr Können in den Sportarten Radball, Radpolo und Kunstrad zu zeigen. Die Zuschauerkarten für das zweitägige Event waren schon lange vor Veranstaltungsbeginn ausverkauft.
Beinahe hätte es in diesem Jahr gar keine öffentliche Austragung der Wettkämpfe gegeben, erläuterte Joachim Friedsam, Pressesprecher des Radsportverbands Rheinhessen, im Gespräch mit der Lokalen Zeitung. Jedoch ist es mit großem Engagement und Motivation letztendlich gelungen, in kurzer Zeit eine öffentliche Meisterschaft in Mainz auszutragen. „Die Organisation verlief reibungslos: wie gemalt”, so Friedsam.
Der Wettkampfsamstag begann direkt mit einem lokalen Sieg: In der Disziplin „6er Kunstradsport Elite offen” setzte sich der RV Mainz-Ebersheim mit einer Gesamtpunktzahl von 168,90 gegen weitere fünf Spitzenmannschaften durch. Ein Sturz zu Beginn der Performance konnte den Sieg der Heimmannschaft nicht gefährden, denn das Motto der Kunstradsportlerinnen lautet „Aufstehen und Weitermachen”.
Ein weiteres Highlight war der grandiose Auftritt der Lokalmatadoren der 4er- Frauenmannschaft des RV Mainz-Ebersheim. Annika und Stella Rosenbach, Milena Schwarz und Tijem Karatas sind die amtierenden Europameisterinnen in der Disziplin „4er Kunstradsport Elite Frauen”. Die jungen Sportlerinnen holten bei der DM den ersten Platz und konnten sich mit einer Gesamtpunktzahl von 206,46 mit Abstand gegen neun Kontrahenten durchsetzen.
Waghalsige Drehungen, Sprünge und Balanceakte zeigten auch die zahlreichen Teilnehmer und Teilnehmerinnen in den Bereichen 6er Einradsport, 4er Einradsport, 1er Kunstradsport sowie 2er Kunstradsport. Hinsichtlich der Einzelperformances erläuterte Pressesprecher Friedsam: „Die Akrobatinnen müssen insgesamt 30 Übungen in fünf Minuten vorführen. Die Schwierigkeitsgrade der einzelnen Übungen werden dann von der Jury addiert.” Eine der schwierigsten Übungen im Kunstradsport sei der Sattellenkersprung, so Friedsam.
Ebenfalls sehr beeindruckend waren die Wettkampfspiele im Radball und im Radpolo. Die Zuschauer fieberten unüberhörbar mit und sangen die bekannte Mainzer Hymne „Im Schatten des Doms” sowie die „ Humba”, um die Siege zu zelebrieren. Oberbürgermeister Michael Ebling übernahm die Schirmherrschaft für das spektakuläre Sportevent. Im Außenbereich vor der Sporthalle wurde bestens fürs leibliche Wohl gesorgt. Außerdem konnten dort auch Räder und Radzubehör erworben werden. Das ganze Meisterschaftswochenende war in jeglicher Hinsicht eine runde Sache.
Autorin: Mandy Kramer