MAINZ – Das Mainzer Rheinufer ist für Rad- und Fußverkehr eine stark frequentierte Route. Neben Pendelradverkehr, der die Weiterverteilung über die abgehenden Straßenzüge in die Innenstadt und weiterführende Stadtteile nutzt, ist die Strecke auch radtouristisch relevant.
„Entlang des Mainzer Rheinufers führt auch der Europäische Rheinradweg mit überregionaler Bedeutung“, erläutert Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger. „Das belegen auch die Erhebungen. Wir zählen hier bis zu 5.000 Fahrräder täglich. Hinzu kommt die hohe Aufenthalts- und Naherholungsbedeutung für den Fußverkehr.“
Diese Faktoren führen in gewöhnlicher werktäglicher und Wochenend-Belastung schon zu hohen Frequenzen und Flächenkonflikten, welche sich während der Sommerferien zusätzlich steigern, da das Rheinufer in dieser Zeit für weitere Besucher:innen ein attraktives Ziel für verschiedene Nutzungen ist. Angesichts eines Radverkehrsanteils von 25 %, der neben klassischen Radmodellen auch zunehmend Pedelecs, Lastenräder und weitere Fahrräder mit höherer Geschwindigkeit und/oder Breiten beinhaltet, ist in der Zeit der Sommerferien zur Konfliktreduzierung und Flächengerechtigkeit für die diversen Nutzungen entlang des Rheinufers eine adäquate Radumleitung dringend erforderlich. Aus diesem Grund hatte die Verkehrsverwaltung im August eine temporäre Busspur in der Rheinstraße markiert, die für Radverkehr und Taxen freigegeben war.
Die so neu entstandene Radverkehrsführung stellt eine sichere Umleitung des Rheinradweges dar und bot zudem eine gute Alternative bei Sperrungen in Höhe der Malakoff-Terrasse. In diesem Jahr war diese Erfordernis unabdingbar, da Anfang August im Zuge der Veranstaltung „Summer in the City“ der Bereich des Fort Malakoff am Rheinufer vollgesperrt war. Daher war es notwendig eine sichere und eindeutige Radumleitung einzurichten.
Der Verkehrsversuch wurde von Verkehrserhebungen begleitet, deren Ergebnisse jetzt vorgestellt wurden. „Die Zahlen geben der Idee der temporären Busspur Recht. Die Busspur wurde direkt nach ihrer Markierung schon sehr gut angenommen und von Radfahrenden sofort akzeptiert“, berichtet Steinkrüger. „Mit über 2.000 Fahrrädern täglich haben wir so ein komfortables Angebot geschaffen, das auch die Konflikte auf der eigentlichen Trasse reduzieren konnte. Die öffentliche Berichterstattung einer durchgängigen Überlastung der Rheinachse durch die Busspuren ist anhand der begleitenden Beobachtungen weder quantitativ noch qualitativ zu belegen“.
Autor: red