GONSENHEIM – Gefunkt hatte es 1955 in der Turnstunde, daraus wurde eine lange, glückliche Ehe. Das seltene Fest der Eisernen Hochzeit feierten nun Elfriede und Bernhard Breit, der ehemalige Gonsenheimer Ortsvorsteher. 1955 hatte sich das Jubelpaar in der Turnstunde der TSG Gonsenheim kennengelernt, am 7. Januar 1959 läuteten die Hochzeitsglocken von St. Canisius.
Während der ersten Kennenlernphase von Elfriede und Bernhard Breit trafen sie sich regelmäßig unter dem Pilz an der 14-Nothelfer-Kapelle im Gonsenheimer Wald. Das war ein Baumstamm, der mit einem Dach in Form eines Pilzkopfes versehen war und eine Sitzgruppe beherbergte. „Es handelte sich um einen Treffpunkt der Verliebten“, äußerte sich der eiserne Bräutigam mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Sein Gesichtsausdruck konnte es nicht verbergen, wie gerne er sich nach so langer Zeit noch daran erinnert. Der Pilz ist irgendwann verrottet, doch die Liebe, die darunter gewachsen ist, besteht noch immer.
Ein Sohn und eine Tochter sind aus dieser Verbindung hervorgegangen und mittlerweile noch drei Enkel und sechs Urenkel. Da die gesamte Familie noch immer in der Nähe wohnt, ist der regelmäßige Kontakt einfach und die gegenseitige Unterstützung groß.
Schon während seiner Ausbildung zum Stahlbauschlosser bei der Firma Römheld war Bernhard Breit Jugendvertreter in seiner Lehrfirma. Bei den Panzerwerken, seinem späteren Arbeitgeber, war er Gesamt-Betriebsratsvorsitzender, also zuständig für alle in Deutschland befindlichen Werke. Später trat er in die SPD ein, wurde sofort in den Ortsbeirat gewählt und somit begann seine Karriere in der Kommunalpolitik. 40 Jahre war Bernhard Breit im Gonsenheimer Ortsbeirat, zehn Jahre, von 1984 bis 1994, fungierte er als Gonsenheimer Ortsvorsteher, zusätzlich mehrere Jahre als stellvertretender Ortsvorsteher. Auch auf 35 Jahre als Stadtratsmitglied kann der heute 88-Jährige zurückblicken. Elfriede Breit hat ihre Ausbildung als Erzieherin im Kindergarten von St. Canisius absolviert und arbeitete später im Spielkreis in Mombach, da sich dort die Arbeitszeit besser mit der Betreuung ihrer eigenen Kinder verbinden ließ.
Auf die Frage nach dem Geheimrezept für die lange Ehe sind sich beide einig, dass Zusammenhalt, gegenseitige Rücksicht und das Lebensziel „Familie“ sehr dazu beigetragen haben. Beide sind dankbar, dass sie mit 85 und 88 Jahren noch das Leben gemeinsam genießen können.
Elke Fauck