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Trauer um Heinz Lindroth Hechtsheimer Urgestein verstorben

Heinz Lindroth. Foto: Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte

HECHTSHEIM – Ein „Hexemer Urgestein“ lebt nicht mehr: Heinz Lindroth ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Das teilt der Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte in einer Pressemeldung mit.

 

Heinz Lindroths Liebe und sein Engagement galt immer seinem Geburts- und Wohnort Hechtsheim. „Ich bin hier aufgewachsen, ich kenn’ hier jeden, deswegen kann ich auch nicht weg.“ Das waren seine Worte, warum er trotz seines Grolls und seiner Wut über die ständige Verlärmung Hechtsheims durch die Einflugschneise zum Frankfurter Flughafen nicht in ruhigere Gegenden ziehen wollte. Aber Heinz Lindroth war kein Meckerer oder Grantler, er war ein Macher – auch in Sachen Fluglärm. Er gründete 2006 mit zehn Mitstreitern den Hechtsheimer Arbeitskreis gegen Fluglärm, der bis heute existiert.  Organisieren, Dinge nach vorne bringen, das war ein Leben lang sein Antrieb: ob bei der Turn- und Sportgemeinde, bei der auch in der ersten Mannschaft spielte und mit der A-Jugend sogar Kreismeister wurde, ob bei der Gründung des Kegelclubs „Nappo“ in der Nachkriegszeit , einem Vorläufer des Narrenclubs Hechtsheim, aus dem dann die Dragoner Garde hervorging, seinem Kerbejahrgang 1932 oder beim Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte , dem er seit 1989 die Treue hielt. Beruflich unterhielt Heinz Lindroth eine selbstständige Handelsvertretung für Büroausstattung, die er gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth betrieb.

Erinnerungen an das „alte Hexem“ zu erhalten, das war seine Passion. Deshalb zum Beispiel sein Einsatz für den Erhalt der alten Bürgermeisterei an der Morschstraße, in dessen Räumen er sich gerne den Traum von einem Hechtsheimer Ortsmuseum erfüllt hätte. In der Morschstraße, mitten im alten Ort, ist Heinz Lindroth aufgewachsen. Im Buch „Ein Kind der Morschgass‘“ hat er im Jahr 2020 die Erinnerungen  an seine Kindheit als „Gassebub“ festgehalten. Legendär seine Führungen durch diese knapp 1000 Meter lange Straße, die auf den ersten Blick kaum Besonderheiten aufweist, aber durch die Geschichten und Anekdoten von Heinz Lindroth ihren urwüchsigen Charme  sowohl für alteingesessene als auch für zugezogene Hechtsheimerinnen und Hechtsheimer entfaltete. Bis heute existiert beim Verein Hechtsheimer Ortsgeschichte noch eine Warteliste für weitere Führungen durch die Morschstraße. Mit Heinz Lindroth geht wieder ein „Stück Gedächtnis“ an das alte, selbstständige rheinhessische Dorf Hechtsheim verloren. Seine Geschichten und seine Leidenschaft für Hechtsheim werden fehlen.

red

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